Zwar ist das Wort Katastrophe bei Mercedes seit einiger Zeit aus dem Wortschatz gestrichen, beim Rennen in Austin am Sonntag dürfte es aber vielen im Team durch den Kopf gegeistert sein. Michael Schumacher hatte einen guten Startplatz, mit einem schlechten ersten Reifensatz ging es für ihn aber sofort rückwärts. Wegen des schlechten ersten Satzes musste er auf zwei Boxenstopps umgestellt werden, damit hatte er das Nachsehen, da bis auf Paul di Resta der Rest des Feldes nur einmal stoppen musste "Das Rennen heute kann ich fast nur in ironische Worte kleiden - es war mächtig Action um mich herum, allerdings ging die leider in die falsche Richtung", sagte der Rekordweltmeister.

Wie er es beschrieb, war der erste Satz Reifen praktisch nicht vorhanden, da er keinerlei Grip bot. "Ich denke eigentlich, dass nach dem Qualifying gestern da irgendein Schaden gewesen sein muss. Wir mussten dann die Strategie auf zwei Stopps ändern. Alles in allem war das heute viel schlechter als erwartet, denn am Freitag und gestern hatte es nicht so schlimm ausgesehen. Da gibt es nichts, was wir schön reden könnten und auch wollten", erklärte Schumacher, der von Startplatz fünf bis auf Position 16 zurückgefallen war. Für ihn war es das sechste Rennen in Folge ohne Punkte, das hat er in seiner Karriere noch nie erlebt.

Rosberg konnte etwas lernen

Nico Rosberg konnte von Startplatz 17 immerhin vier Positionen gutmachen, der 13. Platz im Ziel war aber klarerweise nicht das, was er und das Team sich vorgestellt hatten. Begonnen hatte die Misere im Qualifying, in das er mit dem alten Standard-Auspuff und nicht der Coanda-Variante ging, um etwas auszuprobieren, das für 2013 Erkenntnisse bringen sollte. Dieser Versuch schlug fehl, wobei es im Rennen immerhin ein wenig besser lief.

"Dennoch haben wir einige wichtige Lektionen für das nächste Jahr gelernt und darauf kommt es für uns im Moment an. Ich hoffe, dass wir in der nächsten Saison in Austin erfolgreich sein werden, denn mir hat es hier sehr gefallen. Die Strecke, die Menschen und die Stadt sind absolut fantastisch. Ich freue mich sehr darauf, 2013 hierher zurückzukommen und wir werden in dieser Woche hart arbeiten, um die Saison positiv abzuschließen", sagte Rosberg.

Es wird noch nützlich sein

Teamchef Ross Brawn glaubte, Rosberg hätte in Texas durchaus Zählbares mitnehmen können, wäre es im Qualifying besser gelaufen. Die Pace seines Piloten hatte ihm nämlich gefallen. "Obwohl es enttäuschend ist, nicht gepunktet zu haben, haben wir an diesem Wochenende viel über unser Auto und die Reifen gelernt, was sich zukünftig als nützlich erweisen wird", meinte der Teamchef.