Mehr als fragliche Methoden - absolut unstrittiger Erfolg. Was Ferrari in Sachen Startaufstellung und der geplanten Strafversetzung von Felipe Massa vor dem Rennen in Austin machte, war aus moralischer Sicht sicherlich nicht korrekt, mit Fernando Alonsos Start von P7 und seinem Vorstoß auf den vierten Rang aber ein voller Erfolg.

Ab diesem Zeitpunkt fuhr der Spanier ein sehr einsames Rennen, das nur durch den verpatzen Boxenstopp von Ferrari nochmals spannend gemacht wurde. Spaß gemacht hat es dem 31-Jährigen dennoch. "Die Strecke ist fantastisch und auch die Fans waren das gesamte Wochenende super", bedankte sich der Doppelweltmeister bei den US-Fans.

Dass er in der WM nur drei Punkte auf seinen Widersacher Sebastian Vettel verlor, dafür muss sich Alonso auch bei Mark Webber bedanken, der ihm durch seinen Ausfall den dritten Platz schenkte. Wieder zeigte sich aber, dass der F2012 eine deutlich bessere Renn- als Qualifying-Pace hat - einfach war es dennoch nicht. "Der Kurs hat ein unglaublich interessantes Layout und stellte eine Herausforderung für uns und die Ingenieure dar", gab der Spanier zu, der hoffte, den Fans eine gute Show geboten zu haben.

Ob den US-Fans die Show in Sachen Startaufstellung so gut gefallen hat, bleibt offen. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali machte aber keinen Hehl aus den Beweggründen. "Ich will niemanden anlügen, das ist ein Teamsport und jeder, der dort arbeitet, kennt die Regeln", so der Italiener, der sich im Vorfeld bei der FIA über diesen Schachzug erkundigte. "In unserer Position im WM-Kampf würde das doch jeder so machen, wenn es den Regeln entspricht." Glücklich war Domenicali vor allem, dass Massa die Entscheidung angeblich sehr gut aufgenommen hätte.

Nun wird der WM-Titel in Brasilien entschieden, wo in den letzten drei Jahren immer ein Red Bull auf dem obersten Podestplatz stand. Das macht Domenicali aber noch kein Kopfzerbrechen. "Es kann regnen und die Runden sind sehr kurz", so der Italiener. In Abu Dhabi hätte sich die Situation schließlich auch anders als erwartet entwickelt. "Wir freuen uns, dass es in Brasilien weitergeht."