Keine große Überraschung beim Qualifying zum Großen Preis der USA: Sebastian Vettel sicherte sich seine sechste Pole Position der Saison und die 36. seiner Formel-1-Karriere. In 1:35.657 Sekunden beförderte er seinen RB8-Boliden im Q3 über den Circuit of The Americas. Unerwartet nah kam dem WM-Führenden allerdings Lewis Hamilton. Der Brite hatte gerade einmal 0,109 Sekunden Rückstand auf Vettel. "Im Q3 hätte ich im letzten Sektor etwas schneller sein können, ließ aber etwas Zeit liegen", so Vettel. "Deshalb wurde es mit Lewis knapper, als ich es mir gewünscht hatte." Doch am Ende reichte es für den Heppenheimer zur Bestzeit auf dem neuen Kurs - damit führte er sämtliche Sessions des Wochenendes an.

Doppelte Belohnung für Vettel: WM-Rivale Fernando Alonso startet nur von Platz acht. "Wir müssen auf uns selbst achten, aber es lief heute alles für uns", ging Vettel der WM-Frage aus dem Weg. "Über die Trainings hinweg konnten wir uns steigern und auch im Qualifying fühlte ich mich gut - soweit haben wir alles richtig gemacht." Vorteil Vettel: Er startet von der sauberen Seite in den 19. Grand Prix des Jahres, was gerade in Austin extrem wichtig ist. Teamkollege Mark Webber hatte bereits am Freitag auf einen ungeraden Startplatz gehofft, um angesichts der schmutzigen Strecke keine Nachteile zu haben.

Mit P1 hat sich Vettel beste Voraussetzungen geschaffen, vielleicht schon vorzeitig den dritten Titelgewinn in Folge einzusacken. Ein problemloses Passieren der kniffligen Kurve eins nach dem Start sollte helfen - Alonso muss hingegen schauen, dass er im Pulk keine Kollision riskiert. Vieles spricht für Vettel, doch der 25-Jährige gab sich gewohnt zurückhaltend. "Das wird ein langes Rennen und es ist unheimlich schwierig, die Reifen aufzuwärmen", sagte er. "Das wird ein großer Faktor im Rennen sein. Man muss die Kurven gut erwischen, um auf der richtigen Linie zu sein."

Mit dem Reifen-Management sollte Red Bull keine größeren Probleme bekommen. Vettel zeigte im 2. Training am Freitag, dass er die Pneus schon auf der ersten schnellen Runde zum Arbeiten bekam. "Das gelingt ihnen sehr gut, für uns wäre so etwas unmöglich", kommentierte Jenson Button die Reifenarbeit der Bullen. Mit Mark Webber auf Startplatz drei winkt Red Bull der vorzeitige Triumph in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft: Das Team von Christian Horner führt die Wertung mit komfortablen 82 Zählern Vorsprung auf Ferrari an. "Wir haben die Chance auf den Konstrukteurs-Titel und das werden Mark und ich bedenken", so Vettel.