Die Meldung, dass Sergio Perez ab 2013 McLaren fahren würde, kam für so manchen Beobachter leicht überraschend, und das nicht zu Unrecht, wie sich jetzt herausstellte. Perez hatte Gespräche mit Ferrari geführt und stieß dort auf großes Interesse. Der Knackpunkt: Ferrari wollte ihn erst für 2014. Der Mexikaner, der als Kronjuwel der Ferrari Driver Academy gilt, nahm jedoch die Chance auf einen Platz bei einem Topteam sofort wahr, als Lewis Hamilton seinen Wechsel zu Mercedes bekannt gab. Ferrari gab daraufhin bekannt, auch 2013 mit Felipe Massa zusammenarbeiten zu wollen - Perez wechselte ausgerechnet zu Ferraris Dauerrivalen aus Woking.

"Ich wollte 2014 bei Ferrari sein", gibt der 22-jährige gegenüber El Mundo zu. So habe es gut ausgesehen, speziell nach Monza, als sich Perez und seine Berater mit Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali getroffen hatten. "Sie waren sehr an mir interessiert, aber nicht jetzt." Das war wohl der Fehler Domenicalis, denn statt das Jahr abzuwarten, nutzte Perez seine derzeit begehrte Stellung aus und dockte im Wissen, dass in zwölf Monaten viel passieren kann, bei McLaren an. "Ich bin auf meinem Bett herumgesprungen und dann mit meinen Freunden Tequila trinken gegangen", erinnert er sich an den Tag der Bekanntgabe.

Aus dem McLaren-Lager kamen daraufhin skeptische Töne, was viele Experten verwundert hat. Martin Whitmarsh scheint jedenfalls nicht zu denjenigen zu gehören, die Sergio Perez unbedingt wollten. Seinen bisherigen kritischen Äußerungen fügte er jüngst hinzu: "Er wird nächstes Jahr in Australien mit sehr viel mehr Druck anreisen. Als McLaren-Pilot hat man zusätzlichen Druck. Er glaubt wohl, das alles schon zu begreifen, aber das tut er nicht", sagte der Teamchef des britischen Traditionsteams und blieb damit bewusst auf Distanz zum künftigen Stammfahrer.

Das rege Interesse Ferraris an Perez für 2014 wirft außerdem die Frage nach einem Karriereende von Felipe Massa nach der Saison 2013 in den Raum.