Der Durchbruch ist geschafft! Kimi Räikkönen hat das erste Rennen für Lotus gewonnen - doch der Iceman bleibt der Iceman. "Natürlich ist das Team glücklich und auch ich bin es, dass wir endlich einen Sieg geholt haben, aber hier ist eine neue Strecke, ein neues Rennen und wir werden wieder unser Bestes geben." Zusätzlichen Schub verspürt der Finne also nicht. Stattdessen bleibt er ganz der Alte. Den Circuit of the Americas hat er sich vor der Pressekonferenz jedenfalls noch nicht angesehen. "Vielleicht mache ich es, wenn ich einen Golfwagen finde..."

Einen Unterschied wie Tag und Lotus-Nacht erwartet er jedoch nicht. "Ich denke nicht, dass wir plötzlich immer gewinnen werden oder vorne sind", sagt Räikkönen. "Wahrscheinlich wird es sehr ähnlich zu den letzten Rennen sein." Also eine Platzierung in den Top-Fünf. Von dort möchte er weitersehen, was möglich ist.

Sollte es richtig gut laufen, könnte er Sebastian Vettel und Fernando Alonso erneut ins WM-Süppchen spucken. "Wir geben als Team unser Bestes - egal, wo wir landen", betont Räikkönen. "Wenn wir ihnen Punkte wegnehmen, dann ist das eben so. So spielt das Leben. Wir werden nicht versuchen, etwas zu stören, wir wollen nur ein normales Rennen fahren, aber ich werde nicht schauen, wer auf welchem Platz liegt und ob ich ihm oder jemand anderem dadurch Punkte wegnehme. Wir wollen gewinnen und wenn nicht, dann so viele Punkte wie möglich holen."

Einen Favoriten im Titelkampf hat Räikkönen nicht. Im Gegenteil, er hält sich aus allen Diskussionen heraus und bleibt philosophisch: "Wer auch immer die meisten Punkte hat, wird Weltmeister und hat es dann auch verdient." Momentan sieht er Vettel in einer etwas stärkeren Position. Der Deutsche geht mit zehn Punkten Vorsprung in das vorletzte Rennwochenende. Allzu sicher sollte sich Vettel deshalb aber nicht sein, meint Räikkönen. "Wir haben schon oft gesehen, dass man ein schlechtes Rennen hat und dann sieht es auf einmal ganz anders aus."