Sebastian Vettel fährt hier seinen 100. GP, wie siehst du ihn? Er hat dich ja mal besonders begrüßt, als du nach deinem Unfall zurückkamst: In Bahrain 2010, als er die Pole hatte, aber erst einmal ein Willkommen an dich loswerden wollte, ehe er über sein Qualifying reden wollte. Ist er wirklich so, oder ist da auch manchmal ein bisschen Show dabei?
Felipe Massa: Nein, ich glaube, das ist wirklich alles echt. Sebastian ist ein sehr guter Typ, ganz normal und bodenständig geblieben - neben dem tollen Fahrer, der er natürlich auch ist. Das merkt man ja schon daran, wie viel er schon erreicht hat, obwohl er noch so jung ist. Alles in allem wirklich eine optimale Person, ein Supertyp.

Wenn Du die beiden WM-Kandidaten Vettel und Alonso vergleichst, wie siehst du sie, ihre besonderen Stärken?
Felipe Massa: Ich glaube, beide sind extrem schnell, sowohl im Qualifying als auch im Rennen. Heute macht halt das Auto den größten Unterschied, und wenn man vorne stehen kann, wie das bei Sebastian zuletzt meistens der Fall war, dann hilft das natürlich schon. Ein starkes Auto gibt dir halt auch mehr Ruhe, mehr Sicherheit, weil du weißt, dass du normalerweise mehr Punkte holen kannst. Das ist das, was es für Fernando im Moment etwas schwieriger macht. Aber trotzdem - im Rennen kann alles passieren. Auf jeden Fall haben absolut alle beide das Talent dafür, Weltmeister zu werden.

Wie ist die Stimmung bei Ferrari - spürt man die besondere Anspannung jetzt im WM-Finale?
Felipe Massa: Schon - eine gewisse zusätzliche Spannung ist in so einem Moment immer da, eine gewisse zusätzliche Besorgnis. Aber das ist nicht nur bei uns so, das ist sicher bei Red Bull genauso. Jeder versucht, alles optimal zu machen, weil man weiß, dass am Ende jeder einzelne Punkt zählen könnte.