Sie waren das Highlight eines ohnehin schon spektakulären Abu Dhabi GP: Die inzwischen legendären Funksprüche von Kimi Räikkönen an seinen Renningenieur Mark Slade. Der coole Finne fühlte sich von seiner Box etwas zu gut informiert über das laufende Renngeschehen und ließ dies seine Crew und Millionen von Fernsehzuschauern auch wissen. "Lasst mich in Ruhe, ich weiß was ich tue", schimpfte er am Funk.

Der ehemalige Formel-1-Pilot Alexander Wurz kann die Reaktion des Finnen gut nachvollziehen. Ihn selbst hätten Funksprüche auch genervt, vor allem bei einem Rennen in Brasilien hätte es eine Konversation zwischen Fahrer und Box gegeben, die er allerdings nicht wiedergeben wollte.

Auf die Frage, was er von den Antworten des Iceman halte, entgegnete der Österreicher: "Naja, beim Kimi muss man eines sagen: Der ist so, wie er ist - aber er ist auch ein cleverer Bursche, der es versteht, seine Marke, Kimi Räikkönen zu präsentieren und genau so lebt er sie aus." Das Verhältnis zwischen Räikkönen und seinem Renningenieur Mark Slade schätzt Wurz als sehr gut ein, nicht umsonst hätte er seinen ehemaligen McLaren-Renningenieur zu Lotus gelockt.

"Kimi weiß ganz genau, wie wichtig der Ingenieur für ihn ist. Wenn er ihn dann so runterputzt mit diesen Funksprüchen, dann ist das schon authentisch und eben typisch, markenidentisch für Kimi Räikkönen - das beschert uns Momente des Schmunzelns", freute sich Wurz, der vor der Siegesfeier Räikkönens schon aus Abu Dhabi abgereist war.

Der Langstreckenpilot glaubt zu wissen, wie es zu diesem Funkspruch kam: "Der Mark [Slade] wird ihn wahrscheinlich schon zwei Runden vorher mehrmals informiert haben, was hinten läuft und wenn er dann an der Boxenmauer nervös wurde und ihm dann noch einmal diese Info gesagt hat, dann hat es Kimi eben gereicht."