Jules Bianchi fühlt sich nicht nur bereit für die Formel 1, er ist auch der Ansicht, dass er einen Platz in der Königsklasse verdient hat. Er beendete diese Saison nach einem eher umstrittenen Finale auf der zweiten Position der World Series by Renault und arbeitete nebenbei als dritter Fahrer bei Force India, für das er auch an Grand-Prix-Freitagen unterwegs war und noch sein wird. "Ich habe durch diese Rolle und das Fahren in FP1 viel gelernt", meinte der Franzose, der Teil der Ferrari-Nachwuchsakademie ist. Aus seiner Sicht ist die Rolle als Ersatzfahrer mit dazugehörigen Freitagseinsätzen viel wertvoller als Ausfahrten bei Young Driver Tests, da es an Rennwochenenden mehr Druck gibt.

"Ich fühle, ich bin durch diese Erfahrung stark gewachsen und ich bin jetzt bereit, ein Einsatzfahrer in der Formel 1 zu sein. Ich hoffe, dass ich für nächstes Jahr ein Stammcockpit bekomme, da das mein Traum ist. Ich denke, ich hatte in der World Series eine gute Saison und machte einen guten Job bei Force India, also fühle ich mich bereit und glaube, dass ich einen Platz in der Formel 1 verdiene." Langfristig hat er dann ganz klar den Wunsch, einmal für Ferrari fahren zu dürfen, für das er vor dem Texas-Wochenende auch im Simulator gesessen ist, um bei den Vorbereitungen zu helfen.

Von Anfang an ans Limit

Aus seiner Sicht ist eine akribische Vorbereitung besonders wichtig, da ein Team am Freitag von Anfang an ans Limit gehen können muss. "Sonst wird man im Qualifying nicht konkurrenzfähig sein und dafür ist der Simulator eine tolle Hilfe und der beste Weg, um die Strecke zu lernen." Das Layout des Circuit of the Americas hatte ihm in der Simulation schon einmal gefallen und er merkte auch gleich, welchen Strecken er nachempfunden wurde.

"Der erste Teil ist ähnlich zum ersten Sektor in Japan und dann ist er wie der Becketts-Abschnitt in Silverstone. Ich denke, vom Fahrerischen her wird es sehr interessant, während es auch langsame Kurven gibt. Insgesamt würde ich vom Simulator her sagen, es ist eine der besten Strecken."Bianchi ging davon aus, dass der Ferrari in Texas stark sein sollte und selbst wenn es im Qualifying wieder einmal nicht ganz aufgeht, hat der Franzose zwei harte Bremspunkte am Ende langer Geraden ausgemacht, an denen man gut überholen kann.