Michael Schumacher betritt bei seinem vorletzten Formel-1-Rennen in Austin auf dem Circuit of the Americas noch einmal Neuland. Nach fünf Jahren der Abstinenz kehrt die Königsklasse in die USA zurück und gastiert auf einer äußerst spektakulären Strecke, die die Eigenschaften mehrerer bekannter Kurse vereint. Für Mercedes geht es in Texas in erster Linie darum, den fünften Rang in der Konstrukteurs-Wertung zu verteidigen, da Sauber den Stuttgartern bis auf zwölf Punkte nahegekommen ist.

"Meine Frau und ich sind seit vielen Jahren große Fans der USA und auch von Texas, daher freue ich mich besonders auf das Rennen in Austin", kann Schumacher die erste Ausfahrt auf der von Herman Tilke entworfenen Strecke kaum abwarten. Darüber hinaus ist der Kerpener auch gespannt, wie die amerikanischen Fans die Formel 1 aufnehmen werden, waren die letzten Gastspiele in Indianapolis doch nicht die beste Werbung für die Königsklasse. "Ich denke, dass die Formel 1 eine gute Show bieten wird, und selbstverständlich werde ich auch mein Bestes versuchen, hier meinen Teil beizutragen", zeigt er sich jedoch optimistisch.

Teamkollege Nico Rosberg wartet bereits seit vier Rennen auf Punkte, nachdem er in Abu Dhabi von HRT-Pilot Narain Karthikeyan auf spektakuläre Art und Weise aus dem Grand Prix gerissen wurde. "Ich kann es kaum noch erwarten, am nächsten Freitag zum ersten Mal auf dem Circuit of the Americas zu fahren", freut sich der Wiesbadener auf die neue Aufgabe. Rosberg verbrachte in dieser Woche einige Zeit im Simulator und weiß, welche Herausforderungen auf dem 5,516 km langen Kurs warten. "Die Runde beginnt mit einer Doppel-S-Passage und es scheint, als ob es einige Überholmöglichkeiten geben sollte", führt der Wahl-Monegasse aus, der die Saison positiv beenden und endlich wieder in die Punkteränge fahren möchte.

Eine große Herausforderung

Eine neue Strecke bedeutet jedoch nicht nur Vergnügen, sondern stellt die Crews auch vor viel Arbeit, wie Teamchef Ross Brawn erklärt. "Eine neue Strecke stellt beim Debüt stets eine erhebliche Herausforderung für die Ingenieure dar und wir haben hart in der Fabrik gearbeitet, um uns auf das Wochenende vorzubereiten", betont der Brite. Mercedes absolvierte im Simulator mehr als fünf Renndistanzen, um sich auf den Streckenverlauf, die Höhenunterschiede sowie die G-Kräfte optimal vorzubereiten. "Eine schnelle, gewundene Passage im ersten Sektor, Höhenwechsel mit einer Bergaufpassage bis zum Gipfel von Kurve eins und ein langsamerer, eher technisch anspruchsvoller Teil am Ende der Runde", stellt der Brite den Circuit of the Americas vor.

Motorsportchef Norbert Haug streicht hervor, wie wichtig der amerikanische Markt für die Formel 1 ist und wie bedeutend es sei, wieder in den Vereinigten Staaten zu gastieren. "Die USA sind mittlerweile der größte Markt für Mercedes-Benz", betont der Deutsche. "Ein Rennen in den USA gehört zu einer Weltmeisterschaft."