Von Platz 24 auf den dritten Rang - so fiel Sebastian Vettels eindrucksvolle Aufholjagd in Abu Dhabi aus, von der die Formel-1-Experten auch noch Tage nach dem Rennen schwärmen. Einer von ihnen ist der dreifache Weltmeister Niki Lauda, der bereits vor dem Grand Prix eine deutliche Positionsverbesserung des Red-Bull-Piloten vorhergesagt hatte. "Sein Auto ist schnell und wettbewerbsfähig. Da war es für mich logisch, dass er sich durchs langsamere Feld durchpflügen würde", begründete Lauda seine Überlegungen.

Hinzu sei gekommen, dass Vettel auch der Ausfall des in Führung liegenden Lewis Hamilton in die Karten gespielt hätte, aber auch der Heppenheimer war nicht vom Glück verfolgt, denn im Zuge der ersten Safety-Car-Phase knallte er in ein Styroporschild, beschädigte seinen Frontflügel und musste die Boxen anlaufen. "Ohne den blöden Fehler, bei dem er sich die Schnauze abgefahren hat, wäre er noch weiter vorne gelandet", meinte Lauda in der Tagezeitung Österreich.

Super-Finish in São Paulo

Schlussendlich wurde Vettel hinter seinem WM-Rivalen Fernando Alonso Dritter, womit der Spanier drei Zähler aufholte und nun zehn Punkte hinter dem Titelverteidiger rangiert. Für Lauda kein Beinbruch, denn der Fehler mit der zu geringen Benzinmenge, der Vettel auf den letzten Startplatz verbannte, werde Red Bull kein zweites Mal unterlaufen. "Die Fehler passierten, weil sich Red Bull offenbar zu sicher gefühlt hat", so Lauda. "Deshalb glaube ich, dass sie jetzt alles daran setzen werden, dass die letzten beiden Rennen technisch perfekt laufen werden."

Zwei Rennen vor dem Saisonfinale hat Vettel weiterhin alles selbst in der Hand und ist auch für Lauda der große Titelfavorit, da er über den besseren Boliden als Alonso verfüge. Alonso werde zwar freilich nicht aufgeben, doch die Chancen des Spaniers seien begrenzt. "Obwohl er alles richtig macht, wird es nicht reichen, da Ferrari mit Red Bull nicht mithalten kann", analysierte Lauda, der jedoch davon ausgeht, dass die Titelentscheidung erst im letzten Saisonrennen fallen wird. "Wir kriegen das erhoffte Super-Finish in São Paulo."