Das Rennwochenende in Abu Dhabi verlief für Force India alles andere als wunschgemäß, denn nach Nico Hülkenbergs unverschuldetem Ausfall in der ersten Kurve sah nur Paul di Resta als Neunter das Ziel. Williams sammelte indessen auf dem Yas Marina Circuit 14 Punkte und ist Force India in der Konstrukteurs-Wertung bis auf 22 Zähler nahe gekommen. Aufgrund dessen fokussiert man sich beim indischen Rennstall nun darauf, den siebten Rang zu verteidigen und schielt nicht mehr in Richtung Sauber, welches 29 Punkte Vorsprung hat.

"Unsere Chancen, Sauber abzufangen, sind begrenzt", gab Robert Fernley, der stellvertretende Teamchef, zu. "Kann Williams uns abfangen? Die Möglichkeit besteht. Wir müssen sicherstellen, dass wir in den letzten beiden Rennen unseren Job erledigen", gab der Brite die Marschrichtung für Austin und Sao Paulo vor.

Sichere Punkte statt Risiko

Da di Resta bereits im Rahmen der ersten Safety-Car-Phase in Runde neun an der Box war, arbeitete er sich bis auf den fünften Platz nach vorne, doch das Team entschied, dass es zu riskant gewesen wäre, ihn bis zum Ende durchfahren zu lassen und holte den Schotten ein weiteres Mal zum Reifenwechsel. "Die Daten haben 'nein' gesagt", meinte Fernley auf die Frage, ob die Reifen bis zum Rennende gehalten hätten.

Das Team entschloss sich daher dazu, die sichere Variante zu wählen und di Resta mit neuen Pneus auszustatten. "Wären wir draußen geblieben, hätten wir entweder große Punkte oder gar nichts geholt", erklärte Fernley. "Unsere Sorge war, dass es 'gar nichts' werden könnte. Wir haben vermutlich den sichereren Weg gewählt und ich denke, das hat sich als gute Entscheidung erwiesen."

Fernley erklärte, dass das Gefühl einfach gegen eine Ein-Stopp-Strategie gesprochen hätte, auch wenn man niemals nie sagen solle. "Manchmal kann man Dinge tun, von denen man nicht denkt, dass sie möglich sind", spielte er auf di Restas überraschenden sechsten Platz in Bahrain an. "Aber ich denke, die Sicherheitsvariante war die Garantie für Punkte."