Vier Punkte - ist das ein versöhnlicher Ausklang nach allem, was bei dir hier erstmal schief lief?
Bruno Senna: Ich musste an diesem Wochenende viel wegstecken, das hatte vor dem Start schon einige Kraft gekostet. Aber so ist der Rennsport, man muss immer weiter kämpfen, darf nie aufgeben. Und heute hat sich das ausgezahlt. Nach so einem Wochenende dann noch Punkte zu holen, ist schon eine schöne Belohnung. Es war ein harter Kampf.

Was war in der ersten Kurve?
Bruno Senna: Ich hatte einen sehr guten Start, war für die erste Kurve auch richtig gut positioniert, aber dann haben sich neben mir ein paar Autos berührt, Hülkenberg ist dadurch in mich reingerutscht und hat mich umgedreht. Im ersten Moment habe ich gedacht, das war's, das kann doch nicht wahr sein! Aber zum Glück war das Auto nicht sehr stark beschädigt. Trotzdem war ich dadurch natürlich wieder ganz hinten, und das hat es sehr schwer gemacht. Ich hab mir immer nur gesagt, vergessen, alles ausblenden, weiter, weiter, weiter - nur nach vorne denken...

Das ging ja auch erst mal recht gut...
Bruno Senna: Ja, ich bin an den langsameren Auto einigermaßen gut vorbeigekommen, wie ich musste, und wenn ich frei fahren konnte, hatten wir auch wieder einen sehr guten Speed.

Die Wege von Bruno Senna und Sebastian Vettel kreuzten sich in Abu Dhabi gleich mehrere Male, Foto: Sutton
Die Wege von Bruno Senna und Sebastian Vettel kreuzten sich in Abu Dhabi gleich mehrere Male, Foto: Sutton

Dann gab's aber noch einmal ein Problem beim Boxenstopp?
Bruno Senna: Ja, der hat sehr lange gedauert, weil ein Rad nicht richtig runter ging. Da habe ich noch mal etwas Boden verloren, aber zum Glück waren wir dann wieder schnell genug, dass zumindest die hinter uns danach nicht mehr dran gekommen sind.

Nach der zweiten Safety-Car-Phase warst du dann an Massa dran und offensichtlich auch deutlich schneller...
Bruno Senna: Ja, aber ich bin einfach nicht vorbeigekommen, das Überholen ist hier nun mal sehr, sehr schwer. Und dann ist das halt auch immer eine Frage, wie viel man riskiert. Ich habe schon immer attackiert, wenn es ging, aber ich wollte auch auf jeden Fall die Punkte mitnehmen und nicht zu viel wagen. Und am Ende haben bei dem Hinterherfahren auch meine Reifen ziemlich gelitten.

Konzentrationsloch bei Vettel?

Wie war die Situation mit Sebastian am Anfang - und dann auch hinter dem Safety-Car, da warst du ja genau hinter ihm, als er er das Problem hatte?
Bruno Senna: Er war schon sehr schnell, klar, aber er war noch deutlich hinter mir, als er mich berührt hat. Das war nichts Großes. Und dann hinter dem Safety-Car - mir ist nicht direkt aufgefallen, dass Ricciardo extrem komisch gefahren wäre. Es wird halt gerne mal eng, wenn jeder versucht, seine Reifen irgendwie auf Temperatur zu halten. Vielleicht hat auch Sebastian da einen Moment nicht hundertprozentig aufgepasst...