In zwei Wochen gibt sich die Formel 1 nach fünf Jahren der Abstinenz wieder einmal in den USA die Ehre und gastiert auf dem Circuit of the Americas im texanischen Austin. Damit steht das Event in direkter Konkurrenz zu den NASCAR- und IndyCar-Rennen auf dem Texas Motor Speedway, aber dessen Besitzer, Bruton Smith, macht sich keine Sorgen, dass die Formel 1 ihm das Geschäft verderben könnte.

"Die Formel 1 hat in diesem Land nie etwas erreicht, sie hat nie funktioniert", sagte Smith. "Sie hatten vor ein paar Jahren ein Rennen in Phoenix und es gab ein Straußenrennen, das mehr Leute angezogen hat", spielte er auf den geringen Zuschauerzuspruch der Königsklasse in den USA an. Zwar läuft der Ticketvorverkauf für das Rennen in Austin äußerst gut, doch Smith hat Zweifel daran, ob das Interesse auch nachhaltig so hoch bleiben wird.

"Sie werden eine großartige Kulisse haben", gab er zu. "Es sieht nach einer schönen Strecke aus und wir kennen die Ticketverkäufe - sie machen sich sehr gut. Je mehr Racing in Texas, desto besser." Dennoch konnte der Besitzer des Texas Motor Speedway mit seinen düsteren Prognosen nicht hinter dem Berg halten: "Es wird in diesem Jahr großartig, aber die Herausforderung wird es sein, das auch im zweiten und dritten Jahr aufrecht zu erhalten." Das sei nämlich der Zeitraum gewesen, in dem die Formel 1 in den USA in der Vergangenheit nach tollen Auftaktrennen mit sinkenden Zuschauerzahlen zu kämpfen hatte.

Danner zweifelt an Bedeutung

Auch der ehemalige Formel-1-Pilot und nunmehrige TV-Experte Christian Danner hegt Zweifel an der Bedeutung eines Rennens in den USA. "Alle sagen, dass es wahnsinnig wichtig ist, dass wir in Amerika fahren - ich habe da meine Zweifel", sagte er gegenüber Motorsport-Magazin.com. Die Amerikaner würden sich schlicht und ergreifend nicht für die Formel 1 interessieren, weswegen man doch lieber mehr Rennen im Nahen Osten austragen sollte.

"Dort ist es wärmer, es ist näher, sie haben mehr Geld und es interessiert sie auch", gab Danner zu bedenken. "Die Amerikaner wollen NASCAR sehen, die brauchen keine Formel 1." Hinzu würde kommen, dass es sehr fraglich sei, ob in Zukunft ein Pilot aus den Staaten in der Formel 1 für Furore sorgen kann. "Die Chancen dazu gehen gegen Null", stellte Danner klar.