Enttäuschung ließ Fernando Alonso nach Platz sieben im Qualifying zum Großen Preis von Abu Dhabi gar nicht erst aufkommen. "Ich weiß nicht, was die Leute erwartet haben", sagte der Ferrari-Pilot. "Die Updates waren gut. Es war klar, dass Red Bull hier noch einen Vorsprung vor uns hat. Wie ich gesagt habe, es gibt keine Magie in der Formel 1." Die große Herausforderung bestünde weiter darin, dem Auto von Adrian Newey etwas Gleichwertiges entgegenzusetzen. "Sogar an einem schwierigen Samstag wurde Red Bull Zweiter und Dritter. Ich habe es schon in Indien gesagt: Wir kämpfen vor allem gegen ein sehr schnelles Auto, nicht gegen einen bestimmten Fahrer", meinte er.

Zufrieden zeigte er sich damit, dass Lewis Hamilton die beiden RB8 diesmal hinter sich ließ. "Mit Blick auf die Meisterschaft ist es gut für uns, dass McLaren hier schnell ist", sagte er. "Insbesondere, weil wir nicht in den Kampf um die Pole eingreifen konnten." Für Ferrari sei es nun wichtig, aus der nicht ganz optimalen Ausgangsposition das Beste zu machen. Eine Hilfe könnte ihm dabei sein, dass Sebastian Vettel sein Auto nach dem Qualifying neben der Strecke abstellen musste. Große Hoffnung, dass eine Strafversetzung von Vettel ihm hilft, den Performance-Unterschied auszugleichen, machte sich der Spanier allerdings nicht.

"Ich sehe das ganz gelassen", meinte er. "Natürlich wäre es eine Hilfe, wenn er ein paar Plätze verliert, aber wir müssen erst einmal die Entscheidung der Stewards abwarten." Alonso fügte hinzu, dass er sich beim Rennen in Japan eigentlich größere Hoffnungen auf eine Rückversetzungen gemacht habe. "Ich habe meine Runde in Q3 verloren", sagte der Ferrari-Star. "Die Entscheidung war, dass Red Bull und er einen Fehler gemacht haben, aber die Strafe bestand nur in einer Verwarnung."

Doch auch ohne die Unterstützung der Rennleitung fühlt sich der zweimalige Weltmeister für die 55 Runden auf dem Yas Marina Circuit gerüstet - obwohl er vier Plätze hinter Vettel startet. Wegen der vielen Unwägbarkeiten könne sich ein gutes Wochenende von einem Moment zum anderen in ein schlechtes verwandeln. "Es kommt auf viele Dinge an: auf das Auto, die Reifen, den Start, die Strategie und die erste Runde", erklärte Alonso. "Mal sehen, was morgen passiert."

Wie bereits in Indien will der WM-Zweite auch beim Wüstenrennen attackieren. In seiner Ausgangsposition bliebe ihm gar nichts anderes übrig. "Weil wir hinten liegen, müssen wir in der ersten Runde ein bisschen mehr Risiko eingehen", erläuterte der 31-Jährige. "Eigentlich ist das eine Situation, die man vermeiden will, wenn man um die Meisterschaft kämpft, aber daran kann man nichts ändern." Verändern will Alonso allerdings den Abstand zum WM-Führenden Vettel - und am besten zu seinen Gunsten. "Das Ziel ist es, morgen damit zu beginnen, Punkte gutzumachen."