Zum ersten Mal startet Sebastian Vettel beim Großen Preis von Abu Dhabi nicht aus der ersten Reihe. Der WM-Spitzenreiter musste sich im Qualifying Pole-Mann Lewis Hamilton und seinem Teamkollegen Mark Webber geschlagen geben. Vettel teilt sich die zweite Startreihe mit Pastor Maldonado. Startplatz drei dürfte für den Heppenheimer zu verschmerzen sein im Hinblick auf den WM-Kampf, denn Rivale Fernando Alonso kam nicht über P7 hinaus. Dafür bereitete etwas anderes Red Bull Sorgen.

Im Q3 stellte Vettel seinen Boliden auf der Inlap am Streckenrand ab. Renault soll ihm mitgeteilt haben, umgehend das Auto abzustellen. "Ich weiß nicht, warum ich stoppen musste", grübelte Vettel. "Das ist wahrscheinlich irgendein Problem, aber es sollte nichts Schlimmes sein." Wegen Benzinmangels habe er das Auto zumindest nicht parken müssen. "Nein, das glaube ich nicht. Wir haben diese Übung schon öfter gemacht, das sollte kein Problem darstellen", sagte er bei Motorsport-Magazin.com. Auch Christian Horner schien im Ungewissen angesichts der Renault-Order. "Da kam eine Aufforderung aus der Motorenabteilung, aber ich habe keine Ahnung, warum", so der RBR-Teamchef. Bereits während des abschließenden Trainings hatte Vettel Probleme mit seinen Bremsen und konnte nur wenige Runden fahren.

"Der Morgen lief für uns nicht optimal", räumte Vettel nach dem Qualifying ein. "Aber wir kamen gut zurecht und die Pace war da." Zu Lewis Hamiltons Pole-Zeit fehlten ihm jedoch rund vier Zehntelsekunden, der McLaren-Pilot fuhr am Samstag in seiner eigenen Liga. "McLaren, vor allem Lewis, war heute sehr schnell und außer Reichweite. Bei uns hätte es noch ein bisschen weiter nach vorn gehen können, aber P1 war heute nicht drin", sagte Vettel. Im Q3 hatte er Probleme, die weichen Reifen richtig ans Arbeiten zu bekommen - ein Umstand, mit dem zahlreiche Piloten an diesem Wochenende Schwierigkeiten hatten.

"Mit dem letzten Teil des Qualifyings bin ich nicht zufrieden", so der amtierende Weltmeister. "Es war ziemlich knifflig für mich und vielleicht wäre es besser gewesen, noch eine Runde zu fahren - aber hinterher ist man immer schlauer." Von der Rennpace seines RB8-Boliden war Vettel jedoch überzeugt und meinte, dass die Sache am Sonntag noch einmal anders aussehen könnte. Bereits am Freitag hatte Vettel McLaren als das Team ausgemacht, das es zu schlagen gilt.