Bei Ferrari steht die Arbeit nicht mehr still. Fernando Alonso wird nicht müde, zu betonen, dass er bei den letzten Rennen 120% gegeben habe, Luca di Montezemolo und Stefano Domenicali fordern vollen Einsatz aller Mitarbeiter. Kein Wunder also, dass Ferrari am Samstagmorgen zum zweiten Mal in Abu Dhabi die Sperrstunde brach und länger als erlaubt an den Autos arbeitete. Bereits am Freitag fingen die roten Mechaniker früher mit der Arbeit an, um vor dem Freien Training neue Teile an die Autos zu schrauben.

Sportdirektor Massimo Rivola gab sich optimistisch, dass Ferrari den Rückstand auf die Spitze am Samstag schließen kann. "Ich bin sehr zuversichtlich für das Rennen", teilte er mit. "Können wir gewinnen? Heute sieht es nicht danach aus, aber wir sind zuverlässig - das ist ein wichtiger Faktor." Bei McLaren und Red Bull gab es zuletzt einige technische Probleme. So fielen Lewis Hamilton und Jenson Button mehrmals dem Defektteufel zum Opfer und Mark Webber hatte am Freitag abermals KERS-Probleme.

Bislang gab sich Technikchef Pat Fry mit den Updates für Abu Dhabi zufrieden, sah aber noch jede Menge Arbeit auf seine Truppe zukommen, was die lange Nacht bestätigte. "Wir geben alles und haben bei jedem Rennen Updates", sagt Pat Fry. "Einige der neuen Teile schienen hier positiv zu sein, aber wir müssen ihre Performance genau abwägen und dann entscheiden, ob wir sie im Qualifying und Rennen einsetzen."

Die zweimalige Verletzung der Sperrstunde an einem Wochenende ist übrigens kein Vergehen, das eine Strafe nach sich ziehen kann. Zwar wurde bei den Stewards in Abu Dhabi angefragt, ob es legal ist, zwei Mal direkt hintereinander länger als erlaubt zu arbeiten, die Regelhüter erklärten aber, dass die vier Ausnahmen jederzeit genutzt werden können und erst danach eine Strafe ansteht.