Beim Großen Preis von Indien sorgte Ferrari für Aufsehen. Die Scuderia hatte ihre beiden Boliden mit einer Flagge der italienischen Marine ausgestattet, um so ihre Solidarität mit zwei italienischen Seglern zu zeigen, die in Indien inhaftiert sind. Den beiden Männern wird vorgeworfen, zwei indische Fischer erschossen zu haben, allerdings konnten die Beschuldigten glaubhaft darlegen, dass es sich um ein tragisches Unglück gehandelt habe: die Italiener hatten die Opfer mit somalischen Piraten verwechselt. Die Aktion von Ferrari schlug beim Rennen in Indien große Wellen. Die Roten versicherten allerdings, dass die Flagge auf dem Boliden keine politische Aussage sei, vielmehr habe man gehofft, die Entscheidungsträger beider Länder dazu anzuregen, schnellstmöglich eine sinnvolle Lösung zu finden.

Narain Karthikeyan wurde ebenfalls in den Flaggenstreit hineingezogen. Beobachter werteten den mit der indischen Fahne gezierten Helm des HRT-Piloten als Antwort auf die Provokation des Traditionsrennstalls aus Maranello. Doch Karthikeyan widersprach vehement. "Lassen wir die Politik aus der F1", sagte er bei Tuttosport. "Ich unterstütze mein Land, deshalb trage ich unser nationales Symbol auf meinem Helm. Aber das habe ich während meiner gesamten Karriere gemacht." Karthikeyan stimmte Ferrari sogar in dem Punkt zu, dass die Inhaftierung der italienischen Staatsbürger nicht rechtmäßig gewesen sei, legte die Entscheidung aber ganz in die Hände der Behörden. "Es war falsch, was das Militär gemacht hat", sagte er. "Aber es gibt bereits ein laufendes Verfahren."