Auch wenn der Vorsprung von Sebastian Vettel in der WM nach seinem Sieg in Greater Noida von sechs auf 13 Punkte angewachsen ist, spitzt sich das Titelduell auf der Strecke wieder mehr zu. Fernando Alonso zeigte auf dem Buddh International Circuit eine Leistung, die der des Siegers in nichts nachstand und pilotierte seinen F2012 vom fünften auf den zweiten Platz nach vorne. Schon in der ersten Runde ging er an Lewis Hamilton vorbei, wenig später schnappte er sich auch dessen Teamkollege Jenson Button. Anschließend machte er sich an die Verfolgung Red Bulls.

Lange Zeit jagte er Mark Webber, einen Weg vorbei fand er zunächst nicht - als beim Australier dann aber wieder einmal KERS-Probleme einsetzten, war der Astrurier sofort zur Stelle und schnappte sich in der DRS-Zone auch den zweiten Platz. Das Rennen des Scuderia-Stars werteten die Fahrerlager-Experten gleich nach dem Zieleinlauf als Sinnbild für den Kampfgeist Alonsos. Dieser unterstrich auf dem Podium: "Ich gebe nicht auf... niemals." Dass der Sieg trotz seiner Weltklasseleistung nicht in Reichweite schien, wollte er nicht überbewerten und bemühte sich um eine realistische Einschätzung der Lage.

In Brasilien wird abgerechnet

"Es ist im Moment gegen Red Bull nicht einfach", meinte Alonso mit Blick auf den übermächtigen RB8. "Heute müssen wir ihnen gratulieren, sie waren das ganze Wochenende über fantastisch unterwegs", lobte er die Gegner. Für den 31-Jährigen stand jedoch fest: "Wir können heute auch glücklich sein." Mit Blick auf das Titelrennen sei noch lange nicht aller Tage Abend. "Wir möchten am Ende in Brasilien genießen, nicht schon unbedingt hier." Dass es in Indien ganz schwer werden würde, Vettel die Stirn zu bieten, sei einem bereits im Vorfeld klar geswesen.

"Es stimmt, wir haben heute wieder Punkte verloren - aber das war ja eigentlich fast der Plan, denn wir wussten, dass wir nicht schnell genug sind." Positiv sei daher: "Mit Platz zwei haben wir jetzt nur das absolute Minimum verloren und ich bin mir sicher: Es kommen noch bessere Rennen." Das Rennen gebe jedenfalls eine Menge Zuversicht für die Zukunft. "Wir waren auf der Geraden schnell. Es fehlt zwar noch etwas Grip in den Kurven, aber ich hoffe, der kommt dann in den nächsten Rennen." Seine Truppe wollte Alonso weiter motivieren: "Ich muss dem Team wirklich für das schnelle Auto auf den Geraden danken, denn dadurch konnte ich einige wirklich gute Überholmanöver durchziehen."