Sechs Punkte Rückstand in der WM, drei Autos zwischen sich und Sebastian Vettel beim Großen Preis von Indien am Sonntag und nur noch vier Rennen ausstehend, bei einer parallel scheinbar immer stärker werdenden Formkurve des RB8 - für Fernando Alonso sind das trotzdem keine Argumente, die ihm Angst machen würden. Ganz im Gegenteil: Der Spanier gab sich nach dem Zeittraining in Greater Noida betont optimistisch und sprach sogar davon, zu einhundert Prozent davon überzeugt zu sein, den Titel in der Fahrerweltmeisterschaft am Ende des Jahres doch noch einsacken zu können.

Als Rückschlag für seine Meisterschaftsambitionen wollte der Ferrari-Pilot das Qualifying-Ergebnis vom Samstag jedenfalls nicht werten. "Überhaupt nicht - ich denke lediglich, dass es für uns jetzt eine größere Herausforderung wird, bleibe aber dennoch zu einhundert Prozent davon überzeugt, dass wir um diesen Titel kämpfen und ihn letztendlich auch gewinnen werden", so der asturische Doppelweltmeister. Woher seine ungebrochene Zuversicht stamme, verriet der Scuderia-Star auch gleich: "Ich denke, Red Bull ist in erster Linie am Samstag dominant - da haben sie klar das schnellste Auto." Im Rennen sehe die Geschichte aber schon wieder anders aus.

Wie kann das Team Alonso noch schneller helfen?, Foto: Sutton
Wie kann das Team Alonso noch schneller helfen?, Foto: Sutton

Noch Updates im Köcher

"Im Qualifying war zuletzt Webber vorne, hier jetzt Vettel - da sind sie also ganz einfach als Team sehr dominant. Am Sonntag ist unsere Pace normalerweise aber immer ein bisschen besser - das haben wir auch in Korea gesehen, als wir insbesondere Webber unter Druck setzen konnten. Wir müssen jetzt einfach morgen abwarten", meinte Alonso. Man könne mit Sicherheit ein gutes Rennen haben. "Und ich glaube auch, dass wir ihnen morgen ein paar Punkte abnehmen können", sagte er mit Blick auf Red Bull. "Hoffentlich holen wir mehr Punkte als Seb und können dann auch in den nächsten Rennen ein bisschen konkurrenzfähiger sein."

Die Marschroute sei klar: "Unser erstes Ziel ist es immer, vor ihnen anzukommen und ich denke, die Chance dazu haben wir." Dass man aktuell noch hinter dem Weltmeisterteam liege, sei weder eine Überraschung, noch ein Grund zur Beunruhigung, stünden die geplanten Updates zu gewissen Teilen doch noch aus. "Wir haben unser Auto ja schon verbessert und schneller gemacht. Wenn man aber nicht der Schnellste ist, muss man etwas Großes bringen", fand der 31-Jährige. "Hier in Indien hatten wir nur ein kleines Upgrade, wir brauchen aber mehr."

In den nächsten Rennen würden aber wieder neue Teile ans Auto kommen. Von diesen versprach sich Alonso das Potenzial, die Lücke zu Red Bull erst zu verkleinern und dann ganz zu schließen. "So war die Situation doch eigentlich schon das ganze Jahr lang. Es ist ja nicht so, dass wir die Pace erst in den letzten paar Rennen verloren hätten und uns der Windkanal keine richtigen Daten mehr geliefert hätte", erklärte der Spanier. "Wir waren schon im Februar hinter der Pace, im Juli auch und ebenso im September." Mit einer Prise Galgenhumor fügte der Ferrari-Pilot an: "Was das betrifft, sind wir also mehr oder weniger konstant aufgestellt."