"Freitags mache ich den Zeitenmonitor aus. Ich weiß gar nicht, wer wo steht." Trotzdem dürfte Sebastian Vettel darüber informiert worden sein, dass er sich in beiden Trainings am Freitag die Bestzeit schnappte. Mit einer 1:27.619 am Vormittag sowie einer 1:26.221er Zeit in der zweiten Session hatte er die Nase vorn. Zwar geben die Zeiten einen ersten Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf des Wochenendes in Indien, doch Vettel wollte diese auch nicht überinterpretieren. "Ich wäre nicht überrascht, wenn es morgen ein bisschen anders aussieht", so der WM-Spitzenreiter.

Damit meinte Vettel vorrangig die Streckenbedingungen auf dem Buddh International Circuit. Wie es bei neuen Kursen, auf denen im Verlauf des Jahres kaum gefahren wird, der Fall ist, werden die ersten Runden auf der grünen Strecke häufig zur Rutschpartie. Erst im Laufe des Tages bietet die Strecke mehr Grip. Vettel war über die rapide Veränderung der Verhältnisse erstaunt. "Die Strecke ändert sich ständig", meinte er. "Fast jede Runde fühlte sich anders an - zumindest bei uns. Hinten raus ging es immer schneller."

Vor allem bei seinen Longruns am Ende des 2. Trainings fielen ihm die immer besser werdenden Traktionsmöglichkeiten auf. "Wir hatten schon schlechtere Freitage", so der amtierende Weltmeister. "Es gab keine gröberen Probleme und wir konnten das eine oder andere testen. Wir können zufrieden sein, müssen uns über Nacht aber noch etwas verbessern." Während der Trainings verlor Vettel etwas Streckenzeit, weil die Mechaniker an seinem Auto herumschraubten. "Wir haben ein paar Dinge verändert und es dauerte eine Weile, bis alles fertig war", erklärte Vettel.

Ihm fiel auf, dass die Vorderachse auf der 5,125 km langen Strecke aufgrund ihrer Charakteristik stark beansprucht wird. "Es wird an diesem Wochenende mit das Wichtigste sein, darauf zu achten", sagte er. Überhaupt gelte es einen guten Kompromiss zwischen dem ersten Sektor mit den mittelschnellen und langsamen Kurven sowie den anderen beiden Abschnitten mit den schnellen Passagen zu finden.