Dieses Wochenende macht der F1-Tross zum zweiten Mal vor den Toren Neu Delhis Station. Der Buddh International Circuit liegt rund 50 Kilometer südlich von Neu Delhi in der Provinz Greater Noida. Wie die meisten Rennstrecken wurde auch der Kurs in Indien vom deutschen Architekten Hermann Tilke entworfen, doch das Layout fiel für den Deutschen untypisch aus.

"Die Strecke ist schnell. Es gibt hier sehr viele Highspeed-Kurven, das ist untypisch für einen Tilke-Kurs. Leider gibt es so etwas auf anderen Strecken zu selten", erklärte Jenson Button bei der Rennpremiere 2011. Die 5,125 Kilometer lange Grand Prix-Strecke weist eine Vielzahl unterschiedlicher Kurventypen auf - mit Steigungen und Gefälle, überhöht oder nach außen abfallend und teils mit mehreren Scheitelpunkten. "Es ist wie eine Achterbahn", schwärmt Sebastian Vettel. Der gleichen Meinung ist Charles Pic: "Die Höhenunterschiede - allein 14 Meter zwischen Kurve 1 und 3 - sowie die lange Gerade verleihen dem Kurs in der Tat ein gewisses Achterbahn-Feeling."

Die anspruchsvollen Kehren werden kontrastiert durch drei Vollgas-Geraden - dieser Mix stellt die Fahrer und Ingenieure vor eine interessante Herausforderung. Ebenso charakteristisch sind die drei Geraden des Kurses. Nach der Start- und Zielgerade folgt zwischen den Kurven 3 und 4 eines der längsten Geradeausstücke der Saison, gefolgt von einer kürzeren Gerade bis zu Turn 5. Die lange Gegengerade misst fast 1,2 Kilometer. "Mit einem Durchschnitt von 235 km/h ist Indien die zweitschnellste Strecke des Jahres nach Monza", so Vettel.

Die Triebwerke laufen rund 14 Sekunden bei Volllast. Etwa 65 Prozent einer Qualifying-Runde sind die Drosselklappen voll geöffnet. "Mit den langen Geraden und dem hohen Vollgasanteil ähnelt die erste Hälfte des Kurses in gewisser Weise Korea. Hier kommt es vor allem auf einen starken Motor an. Nach Turn 5 beginnt dann der deutlich kurvenreichere Teil der Strecke. Hier folgen mehrere Biegungen, die teilweise über Kuppen führen und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten durchfahren werden. In diesem Sektor muss der Motor vor allem sehr gefühlvoll auf Gaspedalbefehle ansprechen, denn nur so kannst du als Fahrer die Ideallinie exakt treffen", erklärt Vettel.

Auch für den leitenden Renningenieur von Sauber, Giampaolo Dall'Ara, ähnelt der Kurs sehr dem in Südkorea. "Es gibt einen ersten Sektor mit langen Geraden und langsamen Kurven, dann einen zweiten Sektor mit recht schnellen Kurven und einen kurzen dritten Sektor mit langsamen Kurven. Der größte Unterschied ist wohl, dass es auf dem indischen Kurs einige Hügel gibt, während die Strecke in Korea flach ist", erklärte Dall'Ara. Insgesamt besteht der Buddh International Circuit aus 16 Kurven - 9 Links- und 7 Rechtskurven. "Wichtig ist die Balance zwischen Abtrieb und Top-Speed richtig hinzubekommen", betont Webber.

Pirelli stellt dieses Wochenende die weiche und harte Mischung zur Verfügung. "Wobei insbesondere die harte Mischung auf dieser Strecke zu einer ziemlichen Herausforderung werden könnte", so Dall'Ara. Im Gegensatz zu den meisten anderen Strecken, gibt es in Indien zwei DRS-Abschnitte mit zwei unabhängigen Erkennungszonen. Zusätzlich wurde in diesem Jahr die zweite DRS-Zone zwischen Kurve 3 und 4 um 80 Meter verlängert. Somit erstreckt sich die zweite DRS-Zone über die volle Länge der Start-Ziel-Geraden.