Sieben verschiedene Sieger in sieben Rennen - dank der Pirelli-Reifen war der Saisonauftakt 2012 spannend wie schon lange nicht. Für die F1-Ingenieure war es hingegen ein Schock, denn sie hatten die Herausforderung unterschätzt. "Die Mischungen waren im Vergleich zu jenen von 2011 eine große Überraschung. Die Daten, die wir hatten, ließen diesen Schluss allerdings vor der Saison nicht zu", sagte McLaren-Technikdirektor Paddy Lowe. "Aber wir haben daraus gelernt."

Keines der Teams hätte sich vorstellen können, dass die Saison so verlaufen würde wie sie verlaufen ist. "Aber das hat für spannende Rennen gesorgt", meinte Mark Gillan. Um einen ähnlichen Schock für die Ingenieure 2013 zu verhindern, soll Pirelli die Teams über die Modifikationen an den Reifen informiert haben. Diese sollen den Teams bei der Entwicklung der neuen Boliden helfen. "Wir schenken den aktuellen Vorgängen definitiv mehr Beachtung", bestätigte Gillan.

Die Daten, die die Teams von Pirelli erhalten, liefern laut Lowe allerdings bis dato nur die harten Fakten wie Gewicht und Form. In diesen Punkten werden sich die neuen Pneus deutlich von den aktuellen unterscheiden. "Die neuen Reifen sind deutlich schwerer, was überraschend für mich ist. Was die Änderungen im Speziellen angeht, scheinen diese nicht essentiell zu sein, weshalb ich davon ausging, dass das Gewicht sich auch nicht stark verändern wird. Aber es gibt eine massive Gewichtssteigerung", erklärte Lowe.

Die Informationen würden zwar in die Entwicklung einfließen, in Sachen Reifenverhalten würden diese aber keinen Aufschluss geben. "Diese Dinge erfährt man erst, wenn man den Reifen fährt", betonte Lowe. Nichtsdestotrotz werden die Teams weiter mit Daten von Pirelli versorgt. "Wir absolvieren sehr viele Indoor-Tests. Die gesammelten Daten sollen den Teams helfen. Sie befinden sich auf einem zentralen Server, sodass jeder sie zur gleichen Zeit erhält und keiner einen Vorteil hat", stellte Hembery klar.