Susie Wolff hat ihre erste Fahrt in einem Formel-1-Boliden gut gemeistert. In Silverstone spulte die DTM-Pilotin am Mittwoch zwei Runs über jeweils 50 km mit einem Vorjahresauto von Williams ab. Doch dabei soll es nicht bleiben, wie die ambitionierte DTM-Pilotin anschließend mitteilte. "Hoffentlich kann ich noch mehr Tests absolvieren", sagte sie. "Ich hoffe, dass ich zu diesem Zeitpunkt beweisen konnte, dass ich das Team unterstützen kann." Bislang beschränkte sich Wolffs Tätigkeit auf Arbeit im F1-Simulator. Mit der realen Testfahrt sei ein Traum in Erfüllung gegangen.

Die Schottin wollte ihren Einsatz unter erschwerten Bedingungen - zu Beginn des Tests regnete es - nicht als PR-Gag abtun, dies sei kein einfacher Show-Run gewesen. "Williams würde niemals jemanden nur wegen eines Show-Run ins Auto stecken", betonte sie gegenüber der Scottish Sun. "Dem Team war sehr bewusst, dass der Tag gut ablaufen musste und auch mir war klar, dass ich gute Arbeit leisten musste, wenn ich eine Chance auf weitere Möglichkeiten haben will." Am Rande von Wolffs Testpremiere waren auch die beiden Stammfahrer Pastor Maldonado und Bruno Senna unterwegs. Sie präsentierten der versammelten Presse die Weltmeisterautos von Keke Rosberg und Damon Hill.

Der Test sei für Wolff ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gewesen, doch sie wollte mit ihrem Einsatz keinen Anlass zur Spekulation bieten. "Ich werde nicht sagen, dass ich nächstes Jahr in der Formel 1 fahre", sagte die Ehefrau von Williams-Miteigentümer Toto Wolff. "Ich fange jetzt nicht an zu träumen oder zu laufen, noch bevor ich richtig gehen kann." Sie hoffte einfach, weiter ihren Weg bei Williams gehen zu können.

Unterdessen ist noch unklar, mit welcher Fahrerpaarung Williams in die nächste Saison geht. Sicher ist: Die Entscheidung soll noch in diesem Jahr fallen, nach Saisonende. Laut Toto Wolff solle sich das Team erst einmal auf die noch ausstehenden Rennen konzentrieren. Susie Wolff ist eher keine Option, doch Ersatzfahrer Valtteri Bottas könnte Senna ersetzen. "Es gibt viele Optionen, die wir uns anschauen und das wird nicht einfach", so Toto Wolff. Es ginge vor allem darum, kurzfristige mit langfristigen Möglichkeiten abzuwägen, was die Fahreraufstellung betrifft.

"Die kurzfristige Lösung ist nicht immer die beste Lösung auf lange Sicht", gab Wolff zu bedenken. "Gute Leistung hilft immer und beim letzten Rennen zählt es, aber im Moment betrachten wir das Ganze und darauf basieren wir unsere Entscheidung. Es geht darum, alle möglichen Optionen durchzuspielen und die beste im Sinne des Teams zu finden."