Lewis Hamilton startet in Korea aus der zweiten Reihe, dabei hätte das Qualifying mit ein wenig Pech für ihn bereits in Q1 zu Ende sein können. Als 17. rutschte er nur knapp ins zweite Segment. "Ich könnte jetzt behaupten, dass ich ganz cool war, aber das stimmt nicht. Ich habe von meinem Cockpit aus die Rundenzeiten der anderen beobachtet und dachte mir nur: 'Oh Jesus'. Aber ich hatte noch mal Glück und bin ins Q2 gelangt", erzählte der Brite.

Während er sowohl in Q1 als auch in Q2 mit seinen Runden nicht zufrieden war, knallte er im entscheidenden Moment eine 1:37.469-Zeit in den Asphalt. "Ich bin sehr happy, denn ich habe heute einen soliden Job erledigt. Bis jetzt war es ein schwieriges Wochenende für mich. Im Training hatte ich Probleme die maximale Rundenzeit aus dem Auto und das Maximum aus den Reifen herauszuholen", verriet Hamilton. Erst im dritten Freien Training gelang McLaren der richtige Schritt in Sachen Setup.

In Q3 erlebte Hamilton noch einmal eine kurze Schrecksekunde als er in der Boxengasse auf Michael Schumacher auflief. "Ich wurde von meinen Jungs aus der Box entlassen und war auf dem Weg auf die Strecke als Schumacher rausfuhr. Mercedes wollte wohl versuchen, ihn vor mir auf die Strecke zu bringen", erklärte der McLaren-Pilot. Seine Position wollte er aber nicht aufgeben. "Es ist hier besonders wichtig vor allen anderen auf die Strecke zu kommen. Jeder versucht auf seiner Outlap die Reifen aufzuwärmen, doch wenn es in den letzten Sektor geht, wird jeder langsamer, um Abstand zum Vordermann zu lassen. Wenn man auf diesen Zug auffährt, kann man die Runde vergessen", verriet Hamilton.

Im Rennen gilt sein Fokus aber nicht Mercedes, sondern Red Bull. Hamilton weiß, dass alles perfekt passen muss, um die Red Bulls von einem Doppel-Sieg abzuhalten. "Wir müssen die richtigen Entscheidungen treffen und dürfen uns keinen Fehler erlauben. Ich weiß nicht wie gut unsere Longrun-Pace ist, da ich mich am Freitag auf das Setup konzentriert habe. Am besten ist es, wenn wir Vettel gleich am Start überholen. Denn sollten die Red Bulls vorne wegfahren, wird es schwierig mit ihnen mitzuhalten", meinte der Brite.

Hoffnung bereitet ihm die Tatsache, dass Vettel auf der schmutzigeren Seite steht und direkt nach dem Start zwei lange Geraden warten. "Da sehe ich eine Chance für uns. Natürlich möchte ich das Rennen gewinnen, aber noch wichtiger sind gute Punkte für das Team in Hinblick auf die Konstrukteurswertung zu holen. Red Bull ist hier unglaublich schnell, aber im Rennen kann viel passieren", sagte Hamilton.