Im Qualifying zum Großen Preis von Korea sah es zunächst wieder einmal danach aus, als ob Mercedes aus taktischen Gründen auf schnelle Runden im Q3 verzichten würde. Kurz von Schluss machten sich Michael Schumacher und Nico Rosberg dann doch auf die Zeitenjagd. Das Ergebnis war ernüchternd: P9 für Rosberg, Schumacher dahinter. "Ich war nicht erpicht darauf, noch einmal raus zu gehen, weil ich wusste, dass es sowie ein Platz zwischen acht und zehn wird", sagte Schumacher anschließend. "Für uns war das heute das Maximum."

Auf seiner letzten schnellen Runde kämpfte Schumacher zudem mit etwas Untersteuern und abbauenden Reifen im letzten Sektor. Die gelben Flaggen am Schluss machten es auch nicht leichter - zu diesem Zeitpunkt war ihm klar, dass nicht mehr drin sein würde. "Die Top-10 sind ein kleiner Schritt nach vorne, aber natürlich nicht das, was wir von uns erwarten", so Schumacher. Laut Norbert Haug habe Mercedes das anpeilte Ziel vor dem 16. Rennen des Jahres erreicht. "Morgen starten Nico und Michael gemeinsam aus Reihe 5 - unser Ziel, heute mit beiden Fahrern in die Top-Ten zu kommen, haben wir knapp geschafft", sagte der Mercedes-Motorsportchef.

Zuletzt hatten die Silberpfeile häufig mit starkem Reifenabbau an den Hinterrädern zu kämpfen - in Yeongam könnte sich dieses Problem von allein lösen. Zum einen werden auf dem 5,615 km langen Kurs eher die Vorderräder beansprucht, zum anderen meinte Schumacher, dass die Pirellis in Korea nicht der entscheidende Faktor seien. "Ob sie eine Runde mehr oder weniger drauf haben... Die Reifen sind hier nicht sehr ausschlaggebend", glaubte der Rekord-Weltmeister. Er fuhr seine schnellste Runde gar mit gebrauchten Reifen. Am Ende fehlten ihm knapp 1,3 Sekunden auf Mark Webbers Pole-Zeit.

Auf dem Weg zur schnellen Runde kam es noch zu einem kleinen Zwischenfall in der Boxengasse: Schumacher bog gerade in dem Moment von seinem Boxenplatz in die Pitlane ab, als Lewis Hamilton hinter ihm angeschossen kam und nur relativ knapp einem Auffahrunfall entging. "Zum Glück ist die Boxengasse breit genug und Lewis wählte die richtige Linie", so Schumacher. "Ich konnte ihn leider nicht sehen, aber so etwas kann schon einmal passieren."