111 Jahre Motorsport feiert Mercedes in diesem Jahr. Die Zukunft der Silberpfeile liegt in den Händen von Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Michael Schumacher spielt dabei keine Rolle mehr. Der Rekordweltmeister tritt am Ende dieser Saison zum zweiten Mal und wohl endgültig zurück.

Als Begründung nannte Schumacher am vergangenen Wochenende in Japan, dass er nicht mehr genügend Motivation für ein oder gar mehr Jahre in der Formel 1 aufbringen könne und wolle. Diese Erklärung wiederholte er nun in Korea: "Die Verantwortlichen von Mercedes hatten immer wieder betont, dass sie auch nach der Saison gern mit mir weiter arbeiten wollten", sagte er der FAZ. "Dabei ging es nicht um ein Jahr, sondern eher um zwei weitere Jahre. Mit diesem Gedanken habe ich mich richtig schwer getan, selbst für ein Jahr wäre es schwierig geworden."

Die lange Bedenkzeit erwies sich für Schumacher als Nachteil im Verhandlungspoker - Mercedes einigte sich mit Hamilton als dessen Nachfolger und gab die Verpflichtung des Champions von 2008 eine Woche vor Schumachers überraschender Rücktrittsankündigung bekannt. Bis dahin hatte der Rekordweltmeister nicht den Eindruck vermittelt, dass er seine Karriere beenden wolle und wurde sogar mit einem neuerlichen Teamwechsel in Verbindung gebracht.

Schumacher ist mit seinem Nachfolger im Silberpfeil-Cockpit jedoch zufrieden: "Wenn man Lewis Hamilton für Mercedes gewinnen kann, dann muss man ihn holen. Ich hätte es genauso getan, er ist die richtige Wahl", sagte er. Schumachers ehemaliger Teamkollege Martin Brundle hat noch einige Zweifel, was Hamiltons Chancen bei Mercedes angeht.

"Lewis ist Weltmeister und könnte schon zwei, drei Weltmeisterschaften gewonnen haben", sagte er Motorsport-Magazin.com. "Er ist ein großartiger Rennfahrer und beim Grundspeed steht er Sebastian Vettel in nichts nach. Persönlich glaube ich, dass Lewis der schnellste Fahrer ist. Aber bislang hat er Leute um sich gebraucht, um diesen Speed auszunutzen und das Beste aus seinem Talent zu machen." Das müsse er jetzt im neuen Umfeld bei Mercedes beweisen. "Aber Ross [Brawn] weiß, wie man das aus ihm herausholt."