Lotus verschiebt den Einsatz des Doppel-DRS ein weiteres Mal. Nachdem das Team aus Enstone das System erstmals in Deutschland testete, war die Rennpremiere für Spa geplant gewesen. Das verregnete Training dort machte einen Einsatz jedoch zu unsicher, auch in Italien verzichtete das Team auf das aerodynamische Element, das mehr Top-Speed auf den Geraden bringen soll. Da es auf dem Stadtkurs in Singapur von vornherein wenig Sinn machte, es einzusetzen, verschob man die Premiere im Rennen auf Japan.

Doch auch in Suzuka konnte das Doppel-DRS nicht überzeugen, weshalb ein Einsatz in dieser Saison insgesamt in Frage steht. Denn auch in Korea am kommenden Wochenende, wo Lotus ein komplettes Update-Paket für den E20 im Gepäck hat, soll es nicht ans Auto gebracht werden. "Ich glaube nicht, dass wir beim Layout der Strecke in Korea davon profitieren würden, also werden wir uns dort auf einige andere Updates konzentrieren", erklärte Teamchef Eric Boullier gegenüber Autosport.

Boullier betonte jedoch, dass die Verschiebungen nichts damit zu tun haben, dass Lotus kein Vertrauen in das System hat. "Möglicherweise liegt es daran, dass wir uns auf einige andere Entwicklungen mit höherer Priorität konzentrieren müssen", so der Franzose. Dennoch räumte er ein, dass das System noch nicht ganz funktioniere, das Team wolle erst sicher gehen, dass es richtig arbeitet, ehe es seinen ersten Einsatz im Rennen erhält. Größte Gefahr ist der Verlust von Abtrieb in Hochgeschwindigkeitskurven.

"Es geht nicht darum, ob es legal ist oder nicht - es geht darum, dass es funktioniert", erläuterte Boullier und spielte damit auf das Reglement für die Saison 2013 an, in dem das Doppel-DRS wie es Lotus verwendet, erlaubt sein wird, wohingegen das System von Mercedes verboten sein wird. Auch Red Bull setzte in Japan ein Doppel-DRS ein. Mit Spannung erwartet wird, welches Team in den letzten Zügen des WM-Kampfs ebenfalls mit einem derartigen System aufwarten wird. "Wir haben es nicht am Auto behalten, da wir nicht glauben, dass es uns im Rennen ausreichend nützt", erklärte Boullier.