Ferrari und sein hauseigener Windkanal - auch in dieser Saison keine Liebesbeziehung. Da der Tunnel wieder einmal falsche Aero-Daten ausspuckt, soll er im Dezember oder Januar für Checks eine Zeit lang geschlossen werden, wie Luca di Montezemolo bereits zu Beginn der Woche verriet. Stefano Domenicali ist alles andere als glücklich über den derzeitigen Zustand des Windkanals.

"Ich denke, dass wir in dieser Hinsicht nicht über die besten Strukturen verfügen", so der Ferrari-Teamchef am Rande des Japan GP. "Er ist ziemlich alt. Wir versuchen, die Qualität der uns zur Verfügung stehenden Werkzeuge zu verbessern." In der Zwischenzeit nützt Ferrari den Windkanal von Toyota in Köln. "Wir nutzen derzeit andere Einrichtungen und in den nächsten paar Wochen werden wir ein Programm definieren, um spezifischer darauf eingehen zu können", so Domenicali. "Dann sehen wir, zu welcher Zeit wir am besten schließen und Dinge verbessern, die derzeit nicht am Maximum arbeiten."

Beim Testen von Updates für das Auto habe die Truppe festgestellt, dass der Windkanal nicht die korrekten Werte ausspuckt. "Ich bin mir sicher, dass das auch bei anderen Teams vorgekommen ist, aber in der zweiten Saisonhälfte habe ich gesehen, dass nicht all die Updates richtig auf der Strecke funktionierten", sagte der Teamchef der Scuderia. "Also stellten wir Nachforschungen an und stießen auf dieses Problem", erzählte der Italiener. Domenicali fürchtet wegen der Probleme sogar um den WM-Titel.

"Wenn man nicht in der Lage ist sich zu verbessern, ist es schwierig, um den Titel zu kämpfen", weiß er. Dabei soll der Windkanal keinesfalls als Entschuldigung dienen, sollte Fernando Alonso seinen 29 Punktevorsprung bis zum Saisonfinale nicht halten können. "Unsere Probleme mit dem Windkanal sind keine Entschuldigung, wenn wir nicht die Ergebnisse holen, die wir auf der Strecke holen müssten", stellte er klar. Dritte oder vierte Plätze würden nicht ausreichen, um am Ende die WM-Krone zu holen. "Wir müssen sicherstellen, dass wir Rennen gewinnen können. Darauf muss unser Fokus liegen und nicht auf dem, was die anderen machen", erklärte Domenicali.