Lewis Hamilton lieferte knapp eine Woche nach der Bekanntgabe seines Wechsels zu Mercedes erste Erklärungen für seine Beweggründe. "Ich hatte zwei Angebote, die sich sehr stark ähnelten", sagte er im Rahmen des Japan Grand Prix. "Eines hatte ein paar PR-Tage weniger, aber es ging nicht um das Angebot. Martin [Whitmarsh] fragte mich, was sie noch mehr hätten tun können. Ich sagte, 'Um ehrlich zu sein, Martin, es ging mir um die Herausforderung.' Ich weiß nicht, was passieren wird, Ich weiß nur, dass jeder solche Dinge erfahren muss, mit neuen Leuten in einer anderen Umgebung zu arbeiten. Das ist Teil des Erwachsenwerdens und mein letzter Schritt in die Unabhängigkeit, denke ich."

Monatelang zogen sich die Vertragsgerüchte um Hamilton und seine Zukunft hin, bis die Bombe am vergangenen Freitag platzte. Es war keine einfache Zeit für den McLaren-Piloten. "Es war sehr, sehr stressig", räumte Hamilton ein. "Im einen Moment dachte ich, 'Ich mache es', und im nächsten dann, 'Okay, ich bleibe.' Ich wurde nicht gedrängt, aber es herrschte sehr großer Druck. Ich hatte ein paar Deadlines und ich hielt nicht eine einzige ein." Dabei wäre ein Verbleib beim Team, mit dem Hamilton seit seinem 13. Lebensjahr verbandelt ist, wohl die einfachere Lösung gewesen.

"Ich hätte bleiben können und es wäre einfach gewesen", so Hamilton. "McLaren ist ein unglaubliches Team. Sie haben bei weitem die besten Einrichtungen. Die Teamfabrik ist unerreichbar. Sie haben alles, wirklich, also sollten sie de facto mehr gewinnen." Doch am Ende gab wohl der Reiz des Neuen den Ausschlag pro Mercedes und gegen die gewohnten Gefilde in Woking. "Ich betrachte es so: Ich überschreite die Brücke und schlage einen anderen Weg ein", so Hamilton. "Wenn mich dieser Pfad zurückführt, wer weiß, wie es dann weiter geht."