Michael Schumachers Rückkehr in die Formel 1 verlief nicht so, wie es sich der Rekordweltmeister erwartet hatte, denn lediglich einmal schaffte er den Sprung auf das Podium. Am Ende der Saison trennen sich die Wege von Schumacher und Mercedes, da der Stuttgarter Automobilhersteller Lewis Hamilton für sich gewinnen konnte. Dieter Zetsche, der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, nahm den Kerpener nun in Schutz und betonte, dass der schwache Wagen für sein enttäuschendes Comeback verantwortlich gewesen sei.

"Wir haben beiden Fahrern in den vergangenen drei Jahren nicht das Auto zur Verfügung stellen können, das in der Mehrzahl der Rennen siegfähig gewesen wäre. Mit dem Motor waren wir vorn, aber nicht mit dem Fahrzeug", erklärte Zetsche. "Es wäre also völlig falsch, jetzt Nico Rosberg oder Michael Schumacher einen Vorwurf zu machen. Unser Ziel ist jetzt, das Auto schneller zu machen."

Schumacher feiert im Januar seinen 44. Geburtstag, das Alter habe laut Zetsche bei der Entscheidung gegen siebenmaligen Weltmeister jedoch keine Rolle gespielt. "Der Argentinier Juan Manuel Fangio ist noch mit 46 Weltmeister geworden. Manche Fähigkeiten kann man im Alter sogar ausbauen", hielt er fest.

Vielmehr hätten die enormen Erwartungen an Schumachers zweite F1-Karriere ein Problem dargestellt. "Sicherlich haben wir uns vor drei Jahren gewünscht, weiter zu sein, als wir es in dieser Saison sind. Die Erwartungshaltung war durch den Namen Michael Schumacher und die Marke Mercedes-Benz sehr hoch", gab Zetsche gegenüber Bild zu. "Von unserer Marke erwartet man, dass sie vorn ist."

Wie Schumachers Zukunft aussieht, ist momentan völlig offen. Zuletzt wurde er bei Sauber ins Gespräch gebracht, doch Zetsche hofft darauf, dass er weiterhin für Mercedes tätig sein wird. "Ich persönlich wünsche mir, dass er nach seiner aktiven Zeit im Mercedes-Cockpit Partner unseres Unternehmens bleibt", so der Vorstandsvorsitzende.