"Sehr cool, dass Lewis mein neuer Teamkollege wird", freute sich Nico Rosberg nach der offiziellen Bekanntgabe seitens Mercedes. Ab 2013 fährt Rosberg mit seinem ehemaligen Kart-Teamkollegen und Freund Lewis Hamilton für Mercedes in der Formel 1. Beide besitzen einen langfristigen Vertrag bei den Silberpfeilen. Also alles bestens? Rosberg weiß selbst: "Das wird die nächste große Herausforderung!"

Mit schier unlösbaren Aufgaben kennt er sich aus. Schließlich wurde ihm bereits kurz nach dem Comeback von Michael Schumacher als seinem Teamkollegen vorausgesagt, dass eine Niederlage gegen den Rekordweltmeister das Ende seiner Karriere bedeuten könnte, er im Team des Ex-Champions keinen Stich machen und bei den alten Weggefährten Ross Brawn und Schumacher auf dem Abstellgleis landen könnte. Selbst Rosberg gab rückblickend einmal zu, dass ihm diese Gedankenspiele zu Beginn leichte Sorgen bereiteten - bis er Schumacher zwei Jahre lang deutlich schlug.

Shakehands oder Beginn eines Stallduells?, Foto: Sutton
Shakehands oder Beginn eines Stallduells?, Foto: Sutton

Ausruhen darf er sich auf seinen Lorbeeren allerdings nicht. Mit Lewis Hamilton erwartet ihn gleich der nächste harte Brocken, der angesichts von Hamiltons Ergebnissen in den letzten Jahren wohl massiver einzustufen ist als der siebenfache Champion. Zwar verstehen sich Hamilton und Rosberg neben der Strecke gut, doch zeigte der Brite schon oft, dass er nur ungern den Kürzeren gegen seinen Teamkollegen zieht - Fernando Alonso weiß ein Liedchen davon zu singen.

Auch Jenson Button konnte vor wenigen Wochen nur mit dem Kopf schütteln, als Hamilton geheime Telemetriedaten bei Twitter veröffentlichte, nur um zu beweisen, dass sein Teamkollege den besseren Heckflügel hatte. Ein verdammt schneller Teamkollege, der Erfolg gewohnt ist, und Niederlagen nicht einfach so hinnimmt - einen Schmusekurs darf Rosberg im Duell gegen Hamilton also bei Leibe nicht erwarten.

Schon gar nicht, da Hamilton seit Jahren engen Kontakt nach Stuttgart pflegt und schon immer als Teamliebling galt - eine Verpflichtung irgendwann in der Zukunft war eigentlich abzusehen. Bislang galt Rosberg als die Zukunft der Silberpfeile, was Ross Brawn & Co stets mit lobenden Worten betonten. Mit Hamilton könnte sich dies ändern, schließlich bekommt Rosberg nun einen Ex-Weltmeister vorgesetzt, der sich nicht so einfach unterordnen wird.

Jetzt muss Rosberg auf der Strecke beweisen, dass sein Sieg in China in dieser Saison keine Eintagsfliege war und er mit gleichem Material nicht nur einen Altstar, sondern auch einen Star der Gegenwart bezwingen kann. Die Voraussetzungen dafür besitzt Rosberg - ab Melbourne muss er das an jedem Rennwochenende mit Ergebnissen bestätigen.