Lewis Hamilton hat es getan: der Brite hat McLaren verlassen und wechselt im kommenden Jahr zu Mercedes. Ein gewagter Schritt, denn Hamilton erwartet bei Mercedes völliges Neuland. Zwar kennt er die Truppe noch als McLaren und Mercedes zusammengearbeitet haben, aber während Hamilton bei McLaren unter der Obhut von Ron Dennis und später Martin Whitmarsh gepusht wurde, muss er sich seinen Stand bei Mercedes erst erarbeiten.

Nico Rosberg als Teamkollege dürfte für den Briten kein Problem werden, hatte er doch bei McLaren mit Fernando Alonso oder zuletzt Jenson Button stets starke Teamkollegen an seiner Seite. Ein größeres Problem dürfte es für Hamilton werden, sollte er mit Mercedes nicht so erfolgreich sein wie mit McLaren. Mit den Briten feierte er zahlreiche Siege, krönte sich 2008 zum Weltmeister und Hamilton betonte stets noch weitere Titel einfahren zu wollen.

Bei McLaren kriselte es schon länger

Was das betrifft, stellt sich einem schon die Frage: warum der Wechsel zu Mercedes? Die Statistik spricht eine deutliche Sprache, wenn es um Erfolge geht: McLaren zählt zu den erfolgreichsten Rennställen in der Geschichte der Formel 1, während Mercedes an seine Triumphe aus der Vergangenheit bisher nicht anknüpfen konnte. Das lässt vermuten, dass es Hamilton bei seinem Wechsel nicht um die Siegquote ging. In den letzten Jahren kriselte es immer wieder zwischen dem Briten und McLaren, zuletzt wurde die Verbindung auf eine harte Probe gestellt als Hamilton ein Foto seiner Telemetriedaten twitterte.

Es schien als forderte Hamilton bewusst einen Zwist herauf, denn ihm muss klar gewesen sein, was es bedeutet solche Geheimnisse ins Netz zu stellen. Setzt man alle Puzzleteile zusammen, dann scheint klar, dass ein Teamwechsel für ihn unumgänglich war. Und auch wenn Mercedes seit 2010 noch keine großen Erfolge gefeiert hat, so heißt es nicht, dass das auch in Zukunft der Fall ist. Hamilton hat sich für die Herausforderung - ein Team zum Erfolg zu führen - entschieden. Und warum eigentlich nicht?

In der Vergangenheit haben sich dieser Aufgabe auch schon F1-Größen wie Prost, Senna, Piquet oder Fangio gestellt haben. Auch bei ihnen schien es auf den ersten Blick ein Schritt zurück zu sein, aber nur auf den ersten Blick. Bester Beweis ist Michael Schumacher, den Hamilton bei Mercedes beerbt. Als er zu Ferrari wechselte, war das Team seit Jahren nicht mehr konkurrenzfähig und galt als "Chaostruppe". Am Ende holte er mit Ferrari fünf Titel...