Ex-Formel-1-Pilot Mika Salo sieht Lotus am Scheideweg. Sollte das Doppel-DRS, das in Japan erstmals im Rennen eingesetzt wird, nicht die erhoffte Wirkung bringen, so könnte das Team um die Chancen auf den Titel gebracht werden, da seiner Ansicht nach die restliche Entwicklung des Autos vernachlässigt wurde. "Wenn die Entwicklungen in Japan nicht funktionieren, werden sie aus dem Kampf um den Titel ausscheiden", erklärte Salo gegen über dem finnischen TV-Sender MTV3.

Der erste Renneinsatz des Doppel-DRS, das mehr Top-Speed auf den Geraden bringen soll, war ursprünglich für den Belgien GP geplant gewesen, doch in den verregneten Trainingssessions konnten nicht genug Daten gesammelt werden, um sich der Effizienz sicher zu sein. Anschließend wurde die Rennpremiere auf Suzuka verschoben, da das Doppel-DRS für das niedrige Downforcelevel in Monza nicht konfiguriert war und in Singapur nicht ausreichend Geraden vorhanden sind, um es sinnvoll einzusetzen.

In Japan heißt es aus Lotus-Sicht dann also: was lange währt, wird endlich gut. Mika Salo ist jedoch skeptisch, denn er glaubt, dass sich das Team zu sehr auf diese eine Komponente verlässt. "Ich denke, es ist wahrscheinlich, dass sie sich so sehr auf das Doppel-DRS fokussiert haben, dass viele andere Dinge versäumt wurden und es hat die Entwicklung des gesamten Autos verlangsamt", war er überzeugt.

Alan Permane, Chefrenningenieur der Schwarz-Goldenen, deutete dagegen an, dass es weitere Neuerungen am E20 geben wird. "In Korea kommt ein großes Update, ein richtig gutes Aero-Update", versicherte er. Zuversichtlich stimmte ihn zudem, dass bislang alle Teile, die Lotus im Windkanal entwickelte, auf der Strecke funktionierten. "Auch wenn es keine Garantien gibt, bin ich ziemlich zuversichtlich, dass wir in guter Form nach Suzuka kommen werden", so Permane.

Nach 14 Saisonrennen liegt Lotus in der Herstellerwertung nur noch auf Rang vier, nachdem das Team in Italien von Ferrari überholt wurde. Der Rückstand auf die Roten beträgt vor dem Japan GP 14 Punkte. Kimi Räikkönen belegt in der Fahrerwertung Rang drei, 16 Punkte hinter seinem Kumpel Sebastian Vettel und 45 Punkte hinter WM-Leader Fernando Alonso.