Dass Michael Schumacher in Zeiten der Silly Season gerne einmal das stille Örtchen aufsucht, um ein wenig Ruhe vor den lästigen Reporterfragen nach seiner Zukunft zu haben, kann man dem 43-Jährigen nicht verübeln. Dass er dabei in Singapur aber die Ehrenminute im Gedenken an den langjährigen F1-Arzt und Sicherheitsrevolutionär Dr. Sid Watkins verpasste, sorgte über die Landesgrenzen hinaus für Verwunderung und Unmut. Vom 'Schussel-Schumi' war anschließend die Rede, auch die ein oder andere Unsicherheit in Bezug auf das Regelwerk und das Punktesystem wurde dem Rekordchampion am Rande des Großen Preises von Singapur vorgeworfen. Dass es der Routinier dieser Tage nicht leicht hat, steht dabei außer Frage. Bei Mercedes hat man alles Erdenkliche gemacht, um den Fan-Magnet für eine Weiterverpflichtung zu begeistern - sogar von bedrucktem Klopapier war zuletzt die Rede. Frei nach dem Motto: Egal wohin... Hauptsache er unterschreibt!

Doch noch ziert sich der Silberpfeil-Pilot - und gleichsam wächst der Druck, haben die Medien mit Lewis Hamilton doch schon längst einen passenden Nachfolger für Schumacher ausgemacht. Ob dieser wirklich kommt, steht in den Sternen - fest steht nur, dass die Zeit mehr und mehr drängt. Das weiß auch Norbert Haug, der sich beim Nacht-Grand-Prix redlich Mühe gab, Schumacher zum Einlenken zu bewegen. Doch sein Rat ging nach hinten los... am Sonntag ließ es Schumacher auf der Strecke krachen - leider jedoch ins Heck von Toro-Rosso-Mann Jean-Marc... äh Eric Vergne. Eine große deutsche Tageszeitung titelte danach: 'Sorry, Schumi... bist Du zu alt für die Formel 1?' Von 'Braucht er eine Brille?' bis hin zu 'Ist er schon tüdelig?' ließ die Boulevardpresse dabei kaum eine Beleidigung aus. Nur mit einem hatte sie recht - mit ihrem Schlusssatz: 'Ach, Schumi...'

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