Mercedes konnte in Singapur nur mit Nico Rosberg punkten, da Michael Schumacher nach einer Kollision mit Jean-Eric Vergne ausschied. Rosberg fuhr recht unbemerkt von Startposition zehn auf Rang fünf nach vorne, hielt sich also aus den größten Scharmützeln heraus. "Das Rennen verlief für mich heute Abend zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder nach Maß", freute sich der 27-Jährige. "Platz fünf ist von Startplatz zehn ein ordentliches Resultat und ich bin glücklich, für mich und das Team einige Punkte eingefahren zu haben."

Rosberg absolvierte eine Zwei-Stopp-Strategie, gestartet war er auf den superweichen Reifen. In Runde 12 und 33 wechselte er jeweils auf weiche Reifen. "Es war auch schön, vor den beiden Lotus geblieben zu sein - das hätte ich vor dem Rennen nicht erwartet. Es war die richtige Strategie, gestern im Qualifying einen frischen Reifensatz für den ersten Stint aufgehoben zu haben. Darauf hatte ich einen guten Start", resümierte Rosberg. "Vielen Dank ans Team, es hat auch heute im Rennen die richtigen Entscheidungen getroffen. Jetzt freue ich mich auf Japan und die Gelegenheit, unser neues Paket weiter zu verbessern."

Untersuchungen an Schumachers Auto

Auch Teamchef Ross Brawn zeigte sich mit der Arbeit des Teams zufrieden und sprach von einem harten Rennen. Das Auto habe sich mit den Updates verbessert, dennoch sei man noch nicht da, wo man sein wolle. "Nico fuhr ein großartiges Rennen und unsere Strategie ging bei ihm auf - er verbesserte sich im Vergleich zu seiner Startposition um fünf Plätze. Sein Auto war nach einer Berührung auf der ersten Runde offenbar leicht beschädigt - dadurch waren seine Abtriebswerte geringer als erwartet. Umso besser war seine Leistung unter diesen Umständen", fand er viele lobende Worte.

"Michaels Rennen verlief bis zu seinem Unfall ebenfalls gut. Es war eine unglückliche Verkettung von Umständen, die wir jetzt anhand der Daten genau analysieren müssen, um herauszufinden, was passiert sein könnte", versicherte er.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hob vor allem hervor, dass Rosberg vor einem Red Bull, einem Ferrari und beiden Lotus - also Teams, die in der Herstellerwertung vor Mercedes liegen - ins Ziel kam. "Dabei halfen eine gute Strategie und auch der erste Einsatz des Safety Cars und die dazu richtige Entscheidung des Teams", erklärte Haug. "Michael hatte die Chance, den Platz hinter Nico zu belegen, aber sein Unfall vereitelte dies. Das Team untersucht noch, ob es ein Problem an Michaels Auto gab."