Besonders auf Sergio Perez waren in Singapur alle Augen gerichtet. Nach seinem sensationellen zweiten Platz von Monza und den anhaltenden Wechselgerüchten bezüglich Ferrari und McLaren, war der Druck auf den Mexikaner beim einzigen Nachtrennen der Königsklasse besonders groß. Bereits im Qualifying lief es für Perez aber nicht gut, er stellte den C31 nur auf den 14. Startplatz. Im Rennen fuhr er auf der weichen Reifenmischung los und wechselte nach 18 Runden abermals auf die gleiche Komponente. Im 40. Umlauf stand im Zuge eine Zwei-Stopp-Strategie beim Sauber-Mann dann noch ein Wechsel auf die superweichen Pneus an. Im Ziel musste Perez feststellen: "Wir hatten hier ein schwieriges Wochenende."

Ganz allgemein sei man mit dem anspruchsvollen Marina Bay Circuit nicht gut zurechtgekommen und zu langsam gewesen. "Wir haben alles probiert, inklusive unterschiedlicher Rennstrategien, aber Punkte waren heute nicht in Reichweite", musste der 22-Jährige schlussendlich eingestehen. Immerhin habe er aber einen aufregenden und lehrreichen Grand Prix erlebt: "Ich hatte ein paar gute Zweikämpfe, aber um zu überholen, hat mir der Speed gefehlt", meinte Perez, der mit Blick auf das nächste Rennen in zwei Wochen anfügte: "Für Suzuka müssen wir uns verbessern und ich bin sicher, dass uns das gelingen wird." Teamkollege Kamui Kobayashi brachte den C31 am Sonntag auf Rang 13 ins Ziel, hatte kurz vor Ende aber Pech, als er nach einer Kollision mit Nico Hülkenberg seinen Frontflügel beschädigte und diesen bei einem zusätzlichen Stopp wechseln musste.

Entschuldigung von Hülkenberg

Von P17 aus setzte er auf die gleiche Reifenstrategie wie Perez - sein Rennen stand aber bereits zu Beginn unter keinem guten Stern. "Mein Start war schlecht, die Räder haben stark durchgedreht. Dann war mein Rennen eine ganze Weile ziemlich ereignislos", räumte der Japaner ein. Er sei nicht in der Position gewesen, um anzugreifen - dazu habe ganz einfach der Speed gefehlt. "Nach der zweiten Safety-Car-Phase hatte ich dann eine Berührung mit Nico Hülkenberg", so Kobayashi, der das Geschehen wie folgt schilderte: "Es war kein Platz mehr zum Ausweichen, aber für mich war das ein Rennunfall. Nico hat sich nach dem Rennen entschuldigt, er hatte wohl Übersteuern." Zusammenfassend meinte Kobayashi: "Dies war kein gutes Wochenende für uns."

Teamchef Peter Sauber wollte trotz der punktelosen Abreise aus Singapur seine Piloten loben. "Beide Fahrer haben sehr engagiert gekämpft, was wir alle am Bildschirm verfolgen konnten. Aber so, wie sich das Rennen entwickelte, war heute einfach nicht mehr drin", meinte der Schweizer, der glaubte, dass lediglich ohne die Safety-Car-Phasen Punkte möglich gewesen wären. Chefingenieur Giampaolo Dall'Ara erklärte: "Wir hatten am gesamten Wochenende hier nicht die Leistung, die wir erwartet hatten. Das war das zentrale Problem." Auch der Ablauf des Rennes sei unglücklich verlaufen, da es beim ersten Safety-Car noch zu früh für einen neuerlichen Reifenwechsel gewesen wäre. Bei der zweiten Neutralisierung hätte man dann reagieren müssen. "So haben wir einige Positionen verloren", ärgerte sich der Italiener, der das Wochenende als insgesamt schwierig bezeichnete.