Das war dein bestes Rennen des Jahres.
Timo Glock: Ja, ich bin superhappy für das Team. Diese Platzierung ist für uns wie ein Podestplatz, weil wir jetzt Zehnter in der Konstrukteurswertung sind. Das ist extrem wichtig. Es war ein Wahnsinns-Wochenende. Wir waren im Freien Training gut unterwegs, hatten am Samstag etwas Pech, aber dafür das Glück am Sonntag auf unserer Seite. Ich hatte nach 15 Runden einen Mauerkuss, was die Spur hinten etwas verstellt hat.

Ein TV-Kommentator verglich Marussia mit einem Panzer, weil du nach dem Mauerkuss weiterfahren konntest.
Timo Glock: Ich war selbst überrascht, dass ich weiterfahren konnte. Wie gesagt, die Spur hinten war ziemlich verstellt und ich musste meinen Fahrstil komplett ändern. Ich habe versucht, in den Rechtskurven die Zeit zu holen und in den Linkskurven habe ich versucht, den inneren, rechten Reifen zu schonen, weil er immer am schnellsten nachgelassen hat. Ich habe mich gut darauf eingestellt, viel mit dem Differential gespielt und bin am Ende einen wahnsinnig langen Stint auf dem Prime gefahren.

Als mich das Team in der SC-Phase draußen gelassen hat, bekam ich schon Kopfschmerzen, weil die anderen alle auf Supersoft oder frischen Reifen waren. Mein Teamkollege war auf frischen Reifen unterwegs, aber ich habe es sogar geschafft, mich von ihm wieder zu distanzieren. Ich habe alles gegeben, das Ding ausgequetscht. Ein Wahnsinnsresultat für das Team. Sie haben es verdient. Was wir in den letzten drei Monaten aufgeholt haben, ist supergut. Es zeigt, dass sich so langsam unsere Arbeit auszahlt.

Meinst Du, dass es auf anderen Strecken auch so gut läuft?
Timo Glock: Ich hoffe es. Wir haben für Japan noch ein Update, inklusive neuem Unterboden. Wir hoffen, dass wir ihn rechtzeitig fertigkriegen, auch wenn er nicht extrem viel bringen wird, aber es ist wichtig, um ein paar Kleinigkeiten schon für das nächste Jahr auszuprobieren. Wir hoffen, dass uns das eine Richtung vorgibt. Ich bin echt happy und hoffe, dass wir den zehnten Platz bis zum Ende halten können.