Jenson Button erwischte einen soliden Start zum Nachtrennen in Singapur und fand sich nach der Anfangsphase auf dem dritten Platz wieder. Dann hatte der Brite zunächst scheinbar Probleme, mit dem Spitzenduo Lewis Hamilton und Sebastian Vettel mitzuhalten. Anschließend sollte sich der Umstand, dass er die Reifen in den Anfangsminuten anders als die Führenden nicht überfahren hatte, jedoch als Vorteil herauskristallisieren, denn Button konnte wesentlich später als die Spitze stoppen und dabei trotzdem noch gute Rundenzeiten fahren. Im weiteren Verlauf des Rennens hätte sich das strategisch noch bezahlt machen können, dann kam jedoch erstmals das Safety-Car auf die Strecke und warf alle taktischen Spielereien über den Haufen.

Ebenso wie der nach dem Ausfall Hamiltons bereits Führende Vettel, kam auch der einzig im Rennen verbliebene McLaren hinter dem Safety-Car an die Box, um ein zweites Mal die Reifen zu wechseln. Ausgerechnet in einer Phase, in der das Rennen neutralisiert war, musste Button dann seine Reflexe unter Beweis stellen. In der In-Lap des Safety Cars staute Vettel das Feld hinter sich zusammen, gab immer wieder kurz Gas, um anschließend erneut auf die Bremse zu steigen und das Feld einzubremsen sowie seine Reifen anzuwärmen. Beim Einbiegen in Kurve 16 kam es dann beinahe zum Zusammenstoß der beiden Spitzenreiter.

Manko: Schon wieder ein Defekt

Button hatte nicht mit einem neuerlichen harten Abbremsen Vettels gerechnet und kachelte diesem fast ins Heck - mit einer großartigen Reaktion riss der Weltmeister von 2009 in allerletzter Sekunde noch das Steuer herum und konnte dem RB8 seines Konkurrenten haarscharf ausweichen. "Vor dem Re-Start hat Sebastian immer wieder verlangsamt und beschleunigt - in diesem Moment habe ich so einen Geschwindigkeitsunterschied aber nicht erwartet... das hätte peinlich werden können", pustete Button nach der Zieldurchfahrt erst einmal tief durch. Insgesamt wollte er sich mit seinem Resultat aber zufrieden zeigen. "Für uns waren das heute zwei harte Stunden, aber am Ende ist ein guter zweiter Platz dabei herausgesprungen."

Natürlich hätte er bei einem der Highlights im Kalender auch gerne gewinnen wollen. "Aber man kann nicht bei jedem Rennen siegen. Für uns als Team ist es allerdings hart, dass wir dieses Wochenende schon wieder einen Defekt zu verbuchen haben", meinte der 32-Jährige mit Blick auf Stallkollege Hamilton. "Am wichtigsten ist aber, dass wir ein gutes Auto haben. Bei jedem Rennen, zu dem wir kommen, haben wir auch eine Chance zu gewinnen", so Button, der anfügte: "Das ist wirklich wichtig für uns." In der WM scheint der Zug für ihn dennoch abgefahren: Satte 75 Punkte beträgt Buttons Rückstand auf Ferrari-Leader Fernando Alonso.