Bei Bruno Senna saß der Frust nach dem verpatzten Qualifying zum Großen Preis von Singapur verständlicherweise tief. Nachdem der Williams-Pilot bereits im zweiten Freien Training am Freitag nach einem Dreher sein Auto abstellen musste, machte er mit seinem FW34 auch am Samstag mit der Mauer Bekanntschaft - und das gleich zweimal. Beim ersten Touchieren der Wand ging in Q1 noch alles glimpflich aus, Senna lehnte sich lediglich ein wenig an die Leitschienen an. Im zweiten Segment des Zeittrainings ging eine ähnliche Aktion dann aber schlechter aus.

Hinten rechts schlug der Brasilianer am Ausgang der vorletzten Kurve an - sofort war zu erkennen, dass der Bolide großen Schaden genommen hatte, wenngleich sich Senna die wenigen Meter bis zur Box schleppen konnte. Dass die Mauern auf dem Straßenkurs von Singapur unverzeihlich sind, lernte der 28-Jährige folglich auf die harte Tour. Immerhin: Eine Schelte vom Team hat der Neffe des legendären Ayrton Senna wohl nicht zu erwarten. Chefingenieur Mark Gillan nahm seinen Piloten in Schutz: "Bruno hatte heute einfach Pech", meinte der Brite. "Er war im dritten Freien Training noch stark unterwegs und hat sich kontinuierlich verbessert. Auch in Q1 kam er locker weiter und ich bin zuversichtlich, dass er es unter die Top-10 geschafft hätte."

"Dann hat er leider die Wand getroffen und das relativ hart, wobei er sich die Hinterradaufhängung beschädigt hat", beschrieb Gillan den Schaden am Boliden des Brasilianers. "Bruno ist darüber genauso frustriert wie wir alle." Schlimmer sei allerdings etwas anderes: "Nun wird es natürlich verdammt schwer von da hinten, denn das Überholen ist hier nicht einfach", meinte Gillan, der Senna trotzdem Mut machen wollte: "Er hat bislang hier eine gute Pace gezeigt und einen sehr guten Job gemacht. Er war auf dem Weg in Q3..."