Mark Webber kam in Singapur noch einmal mit einem blauen Auge davon. Der Red Bull-Pilot wurde von den Stewards verwarnt, weil er auf seiner In-Lap in Q3 zwei Mal unerlaubt die Strecke verließ. Da er dies gegenüber den Stewards nicht rechtfertigen konnte, sahen diese einen Verstoß gegen Artikel 20.2 des sportlichen Reglements. Dieser war zu Saisonbeginn extra erweitert worden: "Ein Fahrer darf die Strecke nicht ohne gerechtfertigten Grund verlassen."

Anders der Vorfall in Q1, als er angeblich Timo Glock auf dessen schneller Runde behindert haben soll. Dieser blieb für Webber ohne Folgen. "Die Telemetriedaten zeigen, dass Glock hinter Webber keine Zeit verlor - der Zeitverlust war vor und nach der angeblichen Behinderung", begründeten die Stewards, zu denen Ex-F1-Fahrer Allan McNish gehört, ihre Entscheidung. Zudem hätte Webber Glock bei der Ausfahrt aus der Boxengasse nicht sehen können und hätten dem Team keine Informationen diesbezüglich vorgelegen, um ihn zu warnen.

Gläserner Fahrer

"Auf der besagten Runde bremste Glock in Kurve eins früher als auf seiner bis dahin besten Runde in dieser Saison", heißt es in der Begründung der Stewards. "Am Scheitelpunkt war er 0,105 Sekunden langsamer. Am Scheitelpunkt von Kurve drei, wo die angebliche Behinderung stattgefunden haben soll, war Glock 0,090 Sekunden langsamer als auf seiner bis dahin besten Runde."

Am Ausgang von Kurve drei überholte Glock Webber auf der Ideallinie. "Er bremste Kurve fünf früher an, als auf seiner bis dahin besten Runde und war 0,198 Sekunden langsamer." Am Ende des ersten Sektors, also nach Kurve sechs, sei Glock 0,380 Sekunden langsamer als auf seiner schnellsten Runde gewesen.