Der Grand Prix von Singapur bleibt bis 2017 im Rennkalender und vorerst ist nicht geplant, die Strecke für das Rennen zu verändern. "Wir sehen uns einige Optionen an. Die aktuelle Strecke hat uns gut gedient. Wir werden schauen, ob es Möglichkeiten zur Modifikation gibt, aber aktuell gibt es keine Pläne, das zu ändern", sagte S Iswaran, der zweite Minister für Handel und Industrie in Singapur. Bernie Ecclestone hatte dazu noch scherzhaft anzumerken: "Wir haben fünf Jahre gebraucht, um uns hier zurechtzufinden..."

Der Formel-1-Boss war ohnehin in bester Laune, nachdem er sich das Nachtrennen für weitere fünf Jahre sichern konnte. Deswegen wollte er sich auch nicht von Fragen aus dem Konzept bringen lassen, ob die Eintrittskarten in Zukunft teurer werden könnten. "Ich glaube, dass solche Fragen nicht gestellt werden sollten. Ein Gentleman sollte nie über Geld und letzte Nacht sprechen", meinte er. Klar ist jedenfalls, Singapur wird weiter einiges Geld an Ecclestone liefern müssen, damit das Rennen ausgetragen werden darf, auch wenn die Gebühren etwas gedrückt werden konnten.

Gratis wird nicht gefahren

Die Verhandlungen waren nicht einfach und wurden laut Iswaran erst am Samstag abgeschlossen. Nach dem Knackpunkt bei den Verhandlungen gefragt, war Ecclestone aber wieder in Scherzlaune: "Das Wichtigste war, dem Minister zu erklären, dass wir nicht gratis fahren." Iswaran sagte darauf: "Und das fand ich schwer zu akzeptieren." Allerdings konnte der Minister versichern, dass der Vertrag für alle Seiten ein guter geworden ist. "Die Regierung von Singapur hat die Kosten und den Nutzen aus nationaler Sicht genau studiert, sollte das Rennen weitergehen. Unsere Ansicht ist, die Formel 1 ist gut für Singapur, sie hat geholfen, das Standing von Singapur als globale Stadt mit dynamischem Lebensstil zu festigen", betonte er.

Iswaran musste aber noch anmerken, dass Singapur für die Formel 1 ebenfalls gut war, da mit dem Nachtrennen vor der Skyline der Stadt eine neue Dimension geschaffen wurde. "Aus ökonomischer Sicht hat die Formel 1 in den letzten vier Jahren über 150.000 Besucher angezogen. Jedes Jahr wurden dadurch Tourismus-Ausgaben von 140 bis 150 Millionen Singapur Dollar [rund 88 bis 94 Millionen Euro] angeregt. Durch die Verlängerung erwarten wir, dass es so gut weitergeht. Die Kosten für die Organisation des Rennens waren rund 150 Millionen Singapur Dollar pro Jahr, davon finanzierte die Regierung rund 60 Prozent", erklärte der Minister.

Mögliche Nachahmer

Iswaran ging davon aus, dass Singapur die Kosten wird reduzieren können, indem die Infrastruktur besser genutzt und bei der operativen Arbeit größere Effizienz erreicht wird. Ecclestone war derweil nur froh, dass alles geklappt hat. "Wir sind alle gerne hier", meinte er. "Das machte es schwierig für mich, mit dem Minister zu verhandeln. Er ist nicht ganz einfach und ich kann nicht verstehen, warum er sich aufgeregt hat, dass wir seine Straßen verwenden und verschleißen. Wir haben es aber geschafft und ich freue mich." Ob Singapur das einzig reine Nachtrennen im Rennkalender bleiben wird - Abu Dhabi beginnt ja noch bei Tageslicht -, konnte Ecclestone nicht versprechen. "Es ist schwer zu sagen, wie es aussieht. Sie haben etwas angefangen, das so populär ist, dass andere das nachmachen wollen. Ob wir das wollen, weiß ich nicht. Wir sind sehr zufrieden mit Singapur und ich bin stolz, dass sie den Mut hatten, das zu tun."