In Singapur kehrte Romain Grosjean erstmals seit seiner Sperre ins Cockpit zurück. Der letzte Pilot, der für ein Rennen gesperrt wurde, hieß Mika Häkkinen. "Ich kann mich an den Unfall erinnern als wäre es gestern gewesen. Es war 1994 in Hockenheim und mein erstes Jahr bei McLaren, das Jahr zuvor hatte ich nur für das Team getestet. Ich war hochmotiviert, aufgeregt und wollte unbedingt gute Ergebnisse einfahren", erinnert sich der Finne.

18 Jahre später hält er die Rennsperre für den Ungarn GP immer noch für zu hart und kann sich somit gut in die Gefühlswelt von Grosjean hineinfühlen. "Ich bin nicht ganz einverstanden mit dem, was damals in Hockenheim passiert ist. Ich war nicht der einzige mit einem Spiegel, auch die anderen Jungs um mich herum hatten einen Spiegel und Augen. Ich denke, Grosjean wird über seinen Unfall ähnlich denken", meinte Häkkinen.

Trotzdem hat der Weltmeister von 1998 und 1999 seine Lektion aus der Sperre gelernt. "Ich habe gelernt, dass man einige Manöver am Start lassen sollte, weil einfach nicht genug Platz ist. Es sind immer mehrere Gegner um einen herum und keiner von ihnen will bremsen. Es ist wichtig aus den eigenen Fehlern zu lernen und zu verstehen, was richtig und falsch ist. Man kann durchaus aggressiv fahren, aber dabei sollte der Respekt für die anderen nicht verloren gehen", sagte Häkkinen.

Allerdings ist sich der Finne bewusst wie schwierig die Formel 1 für junge Piloten ist, vor allem in der heutigen Zeit. "Die Jungs kommen ohne Tests in die F1. Als ich damals einstieg, hatte ich sehr viele Testfahrten absolviert, um Routine zu bekommen, Erfahrungen zu sammeln und das Auto für mich und das Team zu entwickeln. Heute sitzen die Jungs im Simulator und das Rennwochenende selbst wird zur Testsession", erklärte Häkkinen.