Schön, aber schwierig, sagen viele - wie gefällt Dir dieses Rennen?
Bruno Senna: Sehr gut, auch wenn ich 2010 hier kein gutes Rennen hatte, durch die Umstände. Aber 2011 war meine Performance in einem Auto, dem diese Strecke nicht so lag, ziemlich gut. Jetzt habe ich hier zum ersten Mal ein Auto, mit dem man wirklich in die Punkte fahren kann. Ich bin sehr, sehr motiviert, hier wieder gut mit dabei zu sein, um ein gutes Ergebnis für das Team zu holen. Wir wissen, dass das Auto Strecken mit viel Downforce mag und wir tun alles, um das entsprechend zu nutzen und alles herauszuholen, was möglich ist.

Du bist ja schon zwei Tage da - wegen einiger Sponsorentermine. Hilft das oder stört es eher die Vorbereitung?
Bruno Senna: Es ist schön, hier ein bisschen Zeit zu verbringen, sich an das Klima zu gewöhnen - obwohl es natürlich noch schöner wäre, wenn man dabei Urlaub hätte und nicht arbeiten müsste. Aber dafür sind wir ja schließlich hier [lacht]. Die zwei Tage waren jedenfalls wirklich gut.

Hast Du auch schon in der Hitze trainiert?
Bruno Senna: Ja klar - und selbst im Gym ist es unglaublich heiß und schwül...

Was ist schwieriger: Eine Stunde und 30 Minuten in Malaysia in der Sonne oder fast zwei Stunden hier in der Nacht, was ist anstrengender?
Bruno Senna: Das ist trotz allem ein bisschen unterschiedlich. In Malaysia ist die physische Belastung groß, aber hier hat man vor allem den Stress eines Straßenkurses, wie in Monaco - und noch dazu die Hitze. Und eine noch anstrengendere Strecke als Monaco. Deshalb ist es eines der schwierigsten Rennen, andererseits hat man ziemlich viel Zeit, wenn irgendwas passiert. Wenn eine Strategie schiefgeht, kann man oft immer noch was machen, und die zwei Stunden vergehen schnell. Letztes Jahr war das Rennen zwar ziemlich lang, aber gut - so dass ich mich schon wieder drauf freue.

Letzte Woche ist Professor Sid Watkins gestorben, der hatte ja eine enge Verbindung zu deiner Familie…
Bruno Senna: Ja, er war ein persönlicher Freund von Ayrton, sie hatten ein sehr freundschaftliches Verhältnis, das auch von sehr viel gegenseitigem Respekt geprägt war, und sie haben den Rennsport in ähnlicher Weise gesehen. Unsere Familie war ihm für die vielen Male, die er sich um Ayrton gekümmert hat, und wegen dieser Freundschaft immer sehr verbunden. Sein Tod ist ein großer Verlust. Er hat sich ja mit dem FIA Institute nicht nur für mehr Sicherheit in der Formel 1 eingesetzt, sondern auch für die entsprechende Technologie in Serienautos.