Die Beziehung zwischen Lewis Hamilton und seinem Vater Anthony war nie die einfachste - seitdem der McLaren-Pilot sein Management jedoch außerhalb der eigenen Familie betreiben lässt, scheinen sich auch die Wogen zwischen dem 27-Jährigen und seinem Vater geglättet zu haben. Am Rande einer Sponsorenveranstaltung im Vorfeld des Großen Preises von Singapur überraschte Hamilton nun und plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen. Dabei verriet er unter anderem, dass es sein Vater und die Einstellung, die ihm dieser seit jeher vermittelt habe, seien, die ihn zu dem gemacht hätten, was er heute sei. Auch in seinen dunkelsten Stunden und zu Zeiten großer Zweifel, hätte er sich immer an den Kampfgeist halten können, den er praktisch schon in die Wiege gelegt bekommen habe.

"Gebe niemals auf! Das ist etwas, das ich schon verinnerlicht hatte als ich noch ein Kind war", erinnerte sich der Ex-Champion zurück. "Jeder durchlebt einmal eine schwere Zeit, auch wenn die Leute das vielleicht gar nicht so mitkriegen", konnte sich Hamilton auch eine Anspielung auf sein vergangenes Katastrophen-Jahr 2011 nicht verkneifen, in dem er nach privaten Problemen und einer zwischenzeitlichen Trennung von Dauerfreundin Nicole Scherzinger auf und abseits der Rennpiste für negative Schlagzeilen sorgte. "Ich kann mich daran erinnern, dass ich mir schon mehrmals in meiner Karriere gedacht habe, dass ich etwas womöglich nicht schaffen werde", verriet Hamilton.

Jeder macht schwere Zeiten durch

"Dann erinnerte ich mich aber auch immer wieder an die Worte meines Vaters, der mir gesagt hatte, dass man niemals aufgeben darf... und das ist an mir irgendwie bis heute hängengeblieben." Gerade auch mit Blick auf seine viel kritisierte Lügenaffäre in Australien 2009, sagte Hamilton: "Es gab durchaus Zeiten, in denen ich mir gedacht habe, dass ich einfach aufhören sollte. Dann habe ich mir aber jedes Mal gedacht, dass ich nicht so einfach aufgeben werde. Ich werde weitermachen, es werden wieder bessere Tage kommen und am Ende des Tunnels ist ein Licht", führte der Brite auf pathetische Weise aus.

Nun habe er sein persönliches Tal überwunden und blicke frohen Mutes nach vorne: "Ich bin durch und durch motiviert und will gewinnen. Seit ich acht Jahre alt war und mit dem Rennfahren angefangen habe, wollte ich immer nur ganz vorne sein", so der McLaren-Pilot. "Ich wollte gegen Leute Rennen fahren, sie überholen und vor ihnen ankommen. Ich wollte sie ganz einfach ausbremsen, klüger sein als sie und all meine Gegner am Ende schlagen", beschrieb er seinen inneren Antrieb. "Ich denke, was mich heute immer noch antreibt, ist das Zukunftsziel, Weltmeisterschaften zu gewinnen und ganz einfach die Nummer eins unter all den Top-Fahrern auf dieser Welt zu sein."