Flavio Briatore hält die ganze Diskussion um einen möglichen Ferrari-Abschied von Felipe Massa für überflüssig - wie der aktuelle WM-Stand in der Fahrerwertung beweise, würde es für die Scuderia mit dem Prinzip einer klaren Nummer eins doch bestens laufen. Deshalb riet er seinen Landsleuten auch: "Ich würde Massa für ein weiteres Jahr behalten." Der ehemalige Renault-Teamchef fügte an: "Massa ist ein guter Fahrer - er sollte nur niemals seine Zeiten mit denen von Alonso vergleichen..." Unter Manager Briatore wuchs Alonso in den Anfangsjahren seiner Karriere im Motorsport heran, später feierte das Duo für das Team aus Enstone viele Erfolge und unterm Strich zwei WM-Titel.

Seinen ehemaligen Schützling derweil in ein stärker besetztes Team mit zwei Speerspitzen zu setzen, davon hielt Briatore wenig, wie er dem Corriere dello Sport anhand der Aufzählung einiger Beispiele aus der Vergangenheit demonstrierte. "Ich würde zum Beispiel niemals Vettel und Alonso gemeinsam in ein Team stecken, solange es nur einen Titel für einen Fahrer gibt", scherzte der Italiener. "Wir haben es doch schon so oft gesehen: Prost-Senna, Mansell-Prost, Alonso-Hamilton... das funktioniert in der Formel 1 einfach nicht." Für Briatore stand fest: "Das waren allesamt Experimente, die am Ende nur das Team entzweit haben und somit unterm Strich auch die Fahrer einiges gekostet haben."

Massa glaubt an seine Chance

Um seine Einstellung zu diesem Thema zu verdeutlichen, fügte der 62-Jährige scherzhaft an: "Lassen Sie es mich so sagen: Wenn ich einen langsamen Fahrer hätte, würde ich einen Fahrer neben ihn setzen, der noch langsamer ist." Offizielle Neuigkeiten zur Causa Massa gibt es aus Maranello derweil aber keine. Der Brasilianer selbst sieht sich allerdings weiterhin gut aufgestellt, wusste er an den beiden letzten Rennwochenenden doch durchaus auch durch Leistung zu überzeugen. Nun hoffe er, bald einen positiven Bescheid seines Arbeitgebers zu erhalten. "Noch habe ich keine neuen Nachrichten, aber meine Resultate helfen und daher denke ich nicht, dass es noch lange dauern wird", so der Ferrari-Pilot.

Rückendeckung für sein Vorhaben, auch weiterhin einen Platz bei den Roten zu beanspruchen, erhielt Massa derweil von Ex-F1-Pilot David Brabham. Der ehemalige Simtek-Fahrer und Sohn von Ex-Champion Jack Brabham, zeigte Verständnis für Massas Lage und wies auch noch einmal auf dessen schweren Unfall in Ungarn 2009 hin. "Es kommt in jedem Sport vor, dass man nach so einem schweren Unfall etwas Selbstvertrauen und Stärke einbüßt und ja - wahrscheinlich ist er nicht sofort als der Alte zurückgekommen, aber langsam kommt er wieder dahin", machte der Australier Mut. "Ich weiß nicht, was Ferrari machen wird - aber ich glaube, dass Massa 2013 wieder ein besseres Jahr hat."