Das Rennen in Italien von der Boxenmauer aus zu verfolgen, war nicht ideal. Fühlst du, dass du aus dieser Erfahrung etwas gelernt hast?
Romain Grosjean: Für mich war das Wichtigste, dass ich in Monza die Unterstützung des gesamten Teams gespürt habe. Das war unglaublich schön und etwas, was jeder Fahrer braucht. Wir sind bei Lotus eine Art Familie und das bedeutet mir viel. Abgesehen davon war es ganz nützlich das Rennen von der Boxenmauer zu verfolgen und die Daten mit den Ingenieuren anzusehen. Man kriegt eine andere Perspektive, was die Performance des Autos angeht, was man verbessern kann usw.

Ich kann von Kimi noch eine Menge lernen. Er verfügt über unglaublich viel Erfahrung. Als Teamkollege ist er eine Herausforderung, aber das ist fantastisch. Er ist verdammt schnell und verfügt über Fähigkeiten, die ich noch entwickeln muss. Zudem kann er unglaublich schnell im Kopf den Schalter umlegen und sich von einer Minute auf die andere zu 100 Prozent auf den Job fokussieren. Abgesehen von der Strafe war Monza die beste Vorbereitung für Singapur.

Die letzten Rennen verliefen für dich turbulent. Was ist der Schlüsselfaktor, um die letzten Rennen wieder eine Top-Form zu zeigen?
Romain Grosjean: Ich würde sagen, dass ich mich seit Hockenheim im Auto nicht mehr so wohl fühle wie zu Beginn der Saison. Damals hatte ich sehr viel Selbstvertrauen im Auto und das ging bis zum Rennen in Valencia weiter. Ich weiß nicht, was es ist - die Reifen, das Setup oder mein Fahrstil. Wir müssen alles durchgehen, um den Grund herauszufinden. In diesem Jahr sind die Abstände sehr gering, sodass der kleinste Unterschied schon zwischen der Spitze und dem Mittelfeld entscheidet. Ich werde alles versuchen, um wieder ein Gefühl für das Auto zu entwickeln, hoffentlich gelingt mir das schon in Singapur und für die restliche Saison.

Kimi liegt in der Fahrerwertung auf Platz drei. Hat das einen Einfluss, wenn es um einen internen Zweikampf geht?
Romain Grosjean: Ich werde die restliche Saison sicherlich nicht den Helfer von Kimi spielen. Wenn ich die Chance habe auf das Podium zu fahren oder ein Rennen zu gewinnen, dann werde ich diese nützen. Natürlich will ich das beste Ergebnis für das Team und wenn man den Punkteabstand zwischen mir und Kimi ansieht, dann wäre es dumm zu behaupten, dass ich allein für das beste Teamergebnis sorgen kann. Ich hoffe einfach auf ein fantastisches Saisonende, für mich, Kimi und das Team.

Was sind deine Erwartungen an Singapur?
Romain Grosjean: Singapur ist ein spezielles Rennen, da es in der Nacht stattfindet. Das bietet den Fans eine großartige Show. Singapur ist eine coole Stadt. Bisher habe ich mir der Strecke nicht so viel Erfahrung, zuletzt bin ich hier 2009 gefahren und das war ein schwieriges Wochenende für mich. Dennoch freue ich mich wieder im Auto zu sitzen und werde versuchen dieses Mal ein besseres Rennen zu zeigen. Es ist ein neues Rennen, eine neue Strecke und eine neue Chance, um mein Bestes zu geben. Ich möchte ein gutes Qualifying hinlegen, in Sachen Performance so nah wie möglich an Kimi herankommen und im Rennen Punkte für das Team sammeln.

In der Vergangenheit haben dir Straßenkurse gelegen. Glaubst du, dass dir auch das Layout in Singapur entgegenkommt?
Romain Grosjean: Ich denke schon. Es ist eine Strecke mir sehr viel Downforce und das sollte meine Fahrstil entgegenkommen wie schon in Budapest. Was die Reifen angeht, sieht es ebenfalls ganz gut aus. Singapur ist immer ein aufregendes Rennen, ich freue mich schon sehr darauf.