Mit ein paar Stunden Abstand sah die Welt des Sebastian Vettel in Monza schon wieder etwas rosiger aus - trotz seines technisch bedingen Ausscheidens durch einen Defekt an der Lichtmaschine, glaubt der Deutsche weiterhin an das Projekt Titelverteidigung. Zwar sei sein Rennen im Königlichen Park nicht ideal verlaufen - alles sei deshalb aber noch lange nicht schlecht. Nun müsse man die einzelnen Rennelemente genau analysieren und dann die nötigen Verbesserungen treffen. "Mein Start selbst war nicht so gut. Ich bin wieder nicht so gut weggekommen und wir hatten wieder Probleme mit der Kupplung", machte Vettel den ersten Krisenherd aus.

"Dadurch konnte ich in die erste Kurve hinein nicht wirklich einen Stich machen, immerhin aber meinen Platz behaupten", analysierte er seine Startphase. "Anschließend bin ich dann an Michael vorbei, musste dabei aber sehr aufpassen, denn am Anfang ist es immer sehr rutschig." In der weiteren Folge habe er aber immer besser ins Rennen hineingefunden. "Allerdings war auch von Anfang an klar, dass wir auf der Geraden nicht wirklich mithalten können und dass das dann auch hinten raus nicht besser wird." Die kontroverse Aktion mit Fernando Alonso in der Curva Grande, die letztendlich zu einer Strafe gegen den Red-Bull-Piloten führte, wollte dieser am Abend nicht weiter kommentieren.

Blick geht nach vorne

Vettel konzentrierte sich lieber auf die anderen Aspekte seines Rennens und auf den Blick nach vorne. "Unsere Pace war nicht ganz so schlecht, in Anbetracht dessen, dass der Speed nicht da war. So gesehen haben wir eigentlich um den Platz gekämpft, der auch drin war", meinte der Deutsche. Dann hätten sich jedoch die Probleme an seinem RB8 bemerkbar gemacht. "Ich habe das Auto dann vor der ersten Kurve abgestellt und ungefähr dreihundert Meter davor bekam ich den Funkspruch, dass ich das Auto abstellen muss." Dass man ausgerollt sei, habe einen einfachen Grund gehabt: "Wir wollten den Motor schonen und versuchen, ihn für das nächste Rennen am Leben zu erhalten."

"Die Enttäuschung ist natürlich da, aber wir glauben weiter dran und machen weiter", meinte Vettel mit Blick auf seine Titelchancen. "An unserer Situation hat sich glaube ich nichts verändert, denn man hat auch heute wieder gesehen, dass noch ganz viel passieren kann. Wir wissen, dass wir an uns arbeiten müssen - wir wissen, dass wir noch nicht schnell genug sind, vor allem auf Strecken wie dieser hier", so der Titelverteidiger, der sich trotzdem weiterhin kämpferisch zeigte: "Es gibt jetzt aber trotzdem keinen Grund alles zu ändern. Ich glaube, dass wir immer noch sehr gute Chancen haben, auch wenn es uns heute hart getroffen hat."