Charles Pic kam beim Italien GP vor Teamkollege Timo Glock ins Ziel, dessen Rennen allerdings nach einem Frontflügelschaden in Runde eins bereits mehr oder weniger gelaufen war. Doch auch Pics Rennen verlief nicht nach Plan. Er musste von einer Ein-Stopp- auf eine Zwei-Stopp-Strategie wechseln. "Ich bin mit der heutigen Leistung sehr zufrieden, da sie einen weiteren wichtigen Schritt für das Team bedeutet", erklärte der Franzose in Marussia-Diensten.

"Als wir hierher kamen, erwarteten wir ein schwieriges Wochenende. Unser Auto war in Montreal nicht gut gewesen, also auf einer Strecke mit ähnlichen aerodynamischen Charakteristiken. Wir haben uns durch die verschiedenen Setup-Optionen gearbeitet, um ein Auto hinzubekommen, das in der Tat sehr stark war und das uns heute sogar näher an die Autos vor uns gebracht hat, nachdem wir nicht erwartet hatten, ihnen hier Paroli bieten zu können. Das ist ein gutes Zeichen." Sein Start sei weder gut noch schlecht gewesen, weshalb Pic in diesem Bereich für die verbleibenden Rennen der Saison noch Handlungsbedarf sah, um die Aussichten für die Rennen zu verbessern. "Wir haben ein paar Upgrades für Singapur, also hoffe ich, dass sie sich in diesen tollen Fortschritt, den wir gesehen haben, übertragen", meinte Pic.

Vorderreifen bauten zu stark ab

Auch Teamchef John Booth sah im Großen Preis von Italien Fortschritte, machte aber auch Einschränkungen. "Insgesamt haben wir heute weitere Verbesserungen gesehen, dennoch lief das rennen nicht ohne Enttäuschungen ab, da wir nicht auf den Positionen angekommen sind, die wir uns erhofft hatten", bilanzierte er. "Keiner der beiden Fahrer hat den besten Start erwischt, dennoch waren wir nach der ersten Runde in einer Position, die direkt vor uns liegenden Autos anzugreifen. Die Pace beider Boliden war zunächst gut, aber leider hatte sich Timo im Getümmel der ersten Runde die Endplatte seines Frontflügels zerbrochen und musste für einen neuen Frontflügel an die Box kommen, was sein Rennen gewissermaßen ruiniert hat, da er weit weg von der optimalen Strategie war."

Pic habe einen fantastischen Job abgeliefert, in dem er mit den unmittelbaren Konkurrenten mithielt. Für ihn war eine Ein-Stopp-Strategie geplant gewesen, die das Team jedoch nicht umsetzen konnte. "Leider hat uns der Abbau der Vorderreifen Grenzen aufgezeigt, obwohl wir auf der Hinterachse eine gute Abbaurate hatten. Das hat dazu geführt, dass wir auf eine Zwei-Stopp-Strategie gehen mussten und dadurch eine mögliche Position an Caterham verloren", analysierte Booth.

"Trotz unseres stetigen Fortschritts enttäuschen uns derartige Erfahrungen nach wie vor, aber wir lassen uns dadurch ermutigen, wie gut wir uns hier geschlagen haben, obwohl wir kein optimales Monza-Abtriebspaket eingesetzt haben. Wir haben unser Ziel erreicht, die Europa-Saison positiv zu beenden und wir freuen uns auf eine sehr arbeitsreiche, aber aufregende Schlussphase der Saison", blickte er voraus.