Während des Großen Preis von Italien herrschte Aufruhr im Ferrari-Lager. Teammitglieder rannten hektisch in der Boxengasse herum - etwas stimmte nicht am Kommandostand. "Wir hatten Probleme mit der Stromversorgung, das Hauptsystem fiel aus", erklärte Stefano Domenicali anschließend. "Wir hatten den totalen Blackout und bekamen keine Telemetriedaten." Der Ausfall kam zu einem mehr als ungünstigen Zeitpunkt. "Es passierte während der Boxenstopp-Phase und nur der Funkverkehr mit den Fahrern funktionierte."

Ohne die Renn-Daten wurde es kompliziert, die Boxenstopps richtig abzupassen, um keinen Nachteil im Rennen zu haben. Massa und Alonso steuerten in den Runden 19 und 20 die Boxengasse für ihre einzigen Boxenstopps an. "Es war wie in den alten Tagen", so Domenicali. "Wir schauten uns gegenseitig an und versuchten, die Stoppuhr und die Zeitabstände zu managen und per Funk mit den Fahrern abzusprechen. Dann tauschten wir uns per Telefon mit Maranello aus, weil die unsere Daten sehen konnten."

Die Improvisation während des hektischen Rennens ging auf. "Das war ein sehr gutes Management", sagte Domenicali. "Vom emotionalen Gesichtspunkt aus betrachtet war es nicht einfach. Aber zum Glück hatte dieses Problem keinen Einfluss auf die Performance des Teams." Fernando Alonso landete von Startplatz zehn aus als Dritter auf dem Podium, Teamkollege Felipe Massa verpasste seine erste Podestplatzierung in dieser Saison als Vierter nur knapp.