Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Rennen. Wie groß wird die Party heute Abend sein?
Monisha Kaltenborn: Wir werden heute hier feiern, ich habe es noch gar nicht ins Motorhome geschafft. Zuhause werden wir aber auch noch etwas machen. Das ist eine großartige Leistung der Mannschaft, dass wir trotz all unserer Limitierungen immer wieder so ein Auto entwickeln, dass die Updates genau so ankommen, wie wir es erwarten. Das muss man mit allen feiern.

Ein Podestplatz beim Ferrari-Heimrennen ist sicher auch etwas Besonderes für das Team?
Monisha Kaltenborn: Es war ein tolles Ende eines Rennwochenendes, das durchaus nicht mit diesen Vorzeichen angefangen hat. Irgendwo hatten wir Spa noch im Hinterkopf - obwohl wir versucht haben, es auszublenden. Auch wussten wir, dass die Strecke von der Charakteristik her dem Auto nicht richtig liegt. Diese Vorzeichen waren nicht gerade gut und das Qualifying war auch nicht überragend, wenn auch nicht schlecht. Was wir uns erhofft hatten, waren Punkte. Aber es wäre sicherlich nicht richtig zu meinen, dass wir vorher auf einen Podestplatz gesetzt hätten.

Aber trotzdem hat Sergio die Ferrari beim Heimspiel überholt...
Monisha Kaltenborn: Beim Vergleich mit Ferrari muss man sehr vorsichtig sein. Fernando Alonso ist der überragende Fahrer dieser Saison und dies war nur ein Rennen. Wenn man da einmal das schnellere Auto hatte, ist das schön, aber das muss man für sich alleine betrachten.

Was ist das für ein Gefühl, wenn der eigene Fahrer Fernando Alonso überholt, gerade für ein Team, dass nicht so große Mittel besitzt?
Monisha Kaltenborn: Das ist eine große Leistung. Fernando ist einer der besten Fahrer, er hat eine tolle Konstanz. Dass wir mit unserem Auto die Ferraris überholen, ist schon eine großartige Leistung.

Sergio Perez hatte einen unglaublichen Geschwindigkeitsüberschuss auf der Strecke. Gab es die Hoffnung, dass er Hamilton noch einholt?
Monisha Kaltenborn: Nein, er war zu weit weg, das hat man gesehen. Vielleicht hätte es geklappt, wenn wir noch ein paar Runden mehr gehabt hätten. Aber das ist alles Spekulation, darauf wollen wir uns nicht einlassen. Für uns ist es wichtig, dass wir beginnend mit Malaysia unser erstes Podium eingefahren haben und jetzt so weitermachen. Wir hatten viel Pech, deswegen ist die Leistung nicht konstant, aber das lag auch an anderen Faktoren, die wir nicht kontrollieren konnten.

Sergio Perez fuhr zum dritten Mal aufs Podium, Foto: Sutton
Sergio Perez fuhr zum dritten Mal aufs Podium, Foto: Sutton

An welchen Faktoren lag es denn, dass dieser Geschwindigkeitsüberschuss zustande kam?
Monisha Kaltenborn: Wichtig war das Setup und wie die Fahrer mit den Reifen umgegangen sind - wir müssen allerdings noch analysieren, wie es zu dem großen Unterschied zwischen den beiden Autos kam. Bei Sergio hat einfach alles zusammen gepasst: die Strategie, die Reifennutzung und die Fahrweise. Das ganze Team hat das richtig gemacht.

Waren Sie überrascht, dass Ihre Strategie so gut funktioniert hat?
Monisha Kaltenborn: Wir waren nicht überrascht, dass die Strategie funktioniert hat. Schließlich hatten wir uns sehr wohl unsere Gedanken gemacht. Wir haben aber auch nicht von einem verrückten Rennen profitiert, es war das Zusammenspiel von Strategie, Boxenmannschaft, Ingenieuren und Fahrer. Das ist schon ein bisschen überraschend.

Jetzt geht es nach Singapur. Diese Strecke hat eine ganz andere Charakteristik...
Monisha Kaltenborn: Wir waren in Monaco durchaus dabei, wenn wir das Rennen dort nicht unverschuldet durch einen Unfall verloren hätten. Singapur sollte uns genauso liegen.